Dichtung von Wasserhahn mit Drehgriff wechseln
Berlin (dpa/tmn) - Tropft der Wasserhahn, hat der Heimwerker Glück, der noch über ein klassisches Modell mit Drehgriffen verfügt. Denn Einhebel- oder Thermostatarmatur müssen meist komplett ausgetauscht werden, bei den Klassikern reicht die Dichtung.
Die Gummidichtung wird im Laufe der Jahre spröde und bekommt Risse. Um sie dann zu wechseln, wird die Wasserzufuhr abgestellt. Geschieht das an einer Zweigriffarmatur gleich mit beiden Hahnscheiben für Warm- und Kaltwasser, müssen entsprechend beide Abstellhähne geschlossen werden. „Sie befinden sich als sogenannte Eckventile meist unterhalb des Beckens und haben die tückische Eigenschaft festzusitzen, da sie oft jahrelang nicht betätigt werden“, erläutert Peter Birkholz, Fachbuchautor für die Stiftung Warentest in Berlin. „Dann muss nach dem Haupthahn gesucht werden.“
Nach dem Abstellen dreht der Heimwerker den Wasserhahn etwas auf, um zu prüfen, ob sich wirklich kein Druck mehr auf der Leitung befindet. „Die Kunststoffgriffe der Armatur lassen sich meist mit etwas Kraft abziehen“, erklärt Birkholz den nächsten Schritt. „Ist das nicht der Fall, so sucht man an deren Oberseite nach einer Kappe, unter der eine kleine Schraube verborgen ist.“ Sie muss erst herausgedreht werden. Ältere Wasserhähne haben eine verchromte Griffkappe, die entweder mit der Hand oder vorsichtig mit einer geeigneten Zange abgeschraubt wird. „Ein Tipp: Um sie griffiger zu machen und vor den spitzen Zähnen der Rohrzange zu schützen, wird sie vorher mit Klebeband umwickelt.“
Nach dem Entfernen der Griffe liegt der Ventileinsatz frei. Der Heimwerker kann ihn mit einem 19-er Schraubenschlüssel herausdrehen. Die Dichtung sitzt an dessen unterem Ende in einer Messinghülse. „Um sie herauszunehmen, muss oft noch eine kleine Hutmutter gelöst werden“, erläutert der Heimwerker-Experte. Ist das Ventil verkalkt, kommt es in Essig oder einen Kalklöser. „Das wird eher im Warmwasser- als im Kaltwasserstrang der Fall sein.“
Birkholz rät, auch gleich die Dichtung an der Verschraubung des Ventileinsatzes mit dem Hahnunterteil auf Verschleiß überprüfen. Dabei handelt es sich meist um einen O-Ring aus Gummi, bei anderen Konstruktionen um einen flachen Dichtring.
Neue Dichtungen gibt es im Baumarkt. Vor dem Zusammenbau sollte die Ventilspindel mit ihrem Linksgewinde ganz herausgedreht und ein wenig mit Hahnfett geschmiert werden. Das Fett schütze vor Korrosion, Quietschgeräuschen und sorgt dafür, dass sich der Hahn auch künftig leicht bedienen lässt.
Beim Wiedereinschrauben des Ventileinsatzes muss er unbedingt aufgedreht sein, sonst arbeitet der Heimwerker gegen den Widerstand der gerade gewechselten Dichtscheibe und beschädigt sie gleich wieder. Ist alles wieder zusammengeschraubt, kann der Abstellhahn vorsichtig nach und nach weiter geöffnet werden. Aber erst, wenn sicher ist, dass wirklich alles dicht ist und nichts mehr tropft, wird er ganz geöffnet.