Energieberatung - Diese Angebote für Bürger gibt es
Berlin (dpa) - Bis 2020 soll der Stromverbrauch um 10 Prozent sinken. Helfen sollen dabei mehrere hunderttausend Energieberatungen. Solche Serviceleistungen für Verbraucher gibt es bereits heute. Allerdings entweder nicht für jeden - oder nicht umsonst.
Alle Haushalte in Deutschland sollen künftig Energieberatungen nutzen können, um Strompreissteigerungen durch die Energiewende abzufedern. „Wir wollen bis 2020 allen Haushalten die Möglichkeit geben, eine solche Beratung in Anspruch zu nehmen, nach Möglichkeit auch kostenlos“, sagte Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) am Dienstag (9. Oktober) in Berlin nach einem Runden Tisch mit Energiebranche, Kommunen, Verbraucherschützern und Vertretern von Wohlfahrtsverbänden. Die Opposition sprach von reiner Symbolpolitik.
Bisher gibt es vor allem zwei Angebote für Verbraucher, um mehr Energie zu sparen. Die Verbraucherzentralen bieten in Kooperation mit dem Bundeswirtschaftsministerium einen kostenpflichtigen Energie-Check an. Beim Basis-Check für 10 Euro stehen der Stromverbrauch im Haushalt und das Heizen im Fokus. Außerdem gibt es den Gebäude-Check für 20 Euro, bei dem ein Energieexperte auch die Heizungsanlage und die Dämmung des Gebäudes bewertet. 30 Euro kostet der Brennwert-Check, bei dem auch die Effizienz von Gas- oder Ölheizungen ausgiebig kontrolliert wird.
Das zweite Angebot ist der Stromspar-Check der Caritas sowie des Bundesverbandes der Energie- und Klimaschutzagenturen, der vom Bundesumweltministerium unterstützt wird. Dabei werden Langzeitarbeitslose zu Stromsparhelfern geschult, die gratis Energiesparartikel einbauen. Dazu gehören Energiesparlampen, abschaltbare Steckdosenleisten, Standby-Abschalter und Strahlregler für Wasserhähne. Im Schnitt könnten so rund 86 Euro Stromkosten pro Jahr gespart werden, sagen die Projektträger. Seit 2008 wurden Energiesparartikel für fast fünf Millionen Euro eingebaut. Bisher gibt es das Angebot aber nur für Empfänger von Sozialleistungen.
Der Runde Tisch habe zudem ergeben ergeben, dass oft Beratungsangebote nicht angenommen würden, weil sie nicht bekannt seien. „Wir habe uns vorgenommen, den Stromverbrauch in Deutschland bis zum Jahr 2020 um 10 Prozent zu senken“, betonte Altmaier. Das Ziel sei aber nur zu schaffen, wenn alle Bürger und nicht nur einkommensschwache Haushalte für das Thema sensibilisiert würden. „Wir wollen zu einer spürbaren qualitativen und quantitativen Ausweitung der Beratung kommen.“
Mit einer Ausweitung solcher Angebote soll der starke Anstieg der im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgelegten Umlage zur Förderung von Ökostrom aufgefangen werden. Erwartet wird, dass die auf den Strompreis aufgeschlagenen Förderkosten bei einem Verbrauch von 3500 Kilowattstunden von 125 auf bis zu 185 Euro pro Jahr steigen können. Da noch die Mehrwertsteuer dazu kommt, ist mit deutlich steigenden Strompreisen im kommenden Jahr zu rechnen. Die Umlage für 2013 wird am Montag (15. Oktober) offiziell bekanntgegeben.