Grill nicht mit flüssigem Brandbeschleuniger anfeuern

Berlin (dpa/tmn) - Wenn die Kohle nicht glühen will, greift mancher Grillfan zu flüssigen Brandbeschleunigern. Das ist jedoch höchst gefährlich - und kann drastische Folgen für die Gesundheit haben.

Spiritus, Alkohol oder Benzin haben beim Grillen nichts zu suchen. Über zum Teil schon glühende Kohlen gegossen, verpuffen solche flüssigen Brandbeschleuniger mit explosionsartiger Wirkung und Temperaturen von mehr als 1000 Grad. Das könne zu lebensbedrohlichen Verletzungen führen, die in spezialisierten Verbrennungszentren behandelt werden müssen, warnt die Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC) in Berlin. Jährliche komme es zu 4000 bis 5000 Grillunfällen, von denen Dreiviertel auf den gefährlichen Brandbeschleunigern beruhen.

Die DGPRÄC rät daher, nur zertifizierte Grillanzünder aus Feststoff mit dem Prüf- und Überwachungszeichen „DIN 66358“ zu verwenden. Außerdem müsse der Grill standsicher aufgebaut sein. Geprüfte Geräte tragen die Nummer „DIN 66077“. Kinder sollten nie ohne Aufsicht auch nur in die Nähe des Grills kommen. Für Notfälle seien am besten eine Löschdecke, Sand oder einen Feuerlöscher griffbereit.

Kommt es doch mal zu einem Unglück, empfiehlt die DGPRÄC, kleinere Verletzungen sofort für 10 bis 15 Minuten mit fließendem Leitungswasser zu kühlen. Sind die Brandwunden größer oder liegen sie in schwierigen Regionen wie Gesicht oder über den Gelenken, seien sie ein Fall für den Notarzt.