Groß und scharf: Das Kochmesser für den Mann
Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Ein Mann, der etwas auf sich hält, kocht auch mal. Gerade wenn es Gäste zu bewirten gilt, stellen sich immer mehr Männer in die Küche und zelebrieren das Zubereiten der Speisen.
Darauf reagiert der Handel nun mit entsprechenden Produkten.
Küchenprodukte ganz nach dem Geschmack von Männern: Damit begegnet der Handel der zunehmenden Kochlust des starken Geschlechts. Es würden nun Produkte, insbesondere Messer, so kreiert, dass sie Männern gefallen, erläutert Hermann Hutter vom Bundesverband für den gedeckten Tisch, Hausrat und Wohnkultur (GPK) auf der Konsumgütermesse Ambiente (10. bis 14. Februar) in Frankfurt. „Es ist für Männer ein Hobby, an dem sie immer mehr Spaß haben“, sagt Hutter.
„Manche haben unter der Woche zwar wenig Zeit und sind viel im Büro, aber wenn sie dann zu Hause sind und die wenige Zeit mit Kochen verbringen, wollen sie es so richtig gut machen.“ Eine Frau sehe das Messer eher als Alltagsgegenstand - der Mann dagegen nicht. Er lege daher Wert auf eine große Auswahl an Messern. „Er will natürlich auch zeigen, was er alles so macht - und da sind einmal gutes Handwerkszeug und zum anderen besondere Lebensmittel ein Thema. Und besondere Lebensmittel brauchen manchmal auch ein besonderes Werkzeug - Trüffel etwa einen Trüffelhobel.“
Die Arbeitsgeräte für den Mann sprechen auch optisch an: Während sich auf der Messe Ambiente Messer mit geblümten Klingen eher an weibliche Verbraucher richten, sind Modelle mit schönen Holzgriffen und einem besonderen Schliff für Männer gedacht.
Auch ihre Aufbewahrung habe Bedeutung für den Mann: Ein Messerblock soll es oft sein, in dem die Teile gut sichtbar und geordnet verstaut werden. Das habe auch einen praktischen Nutzen, so Hutter: „Die guten Messer brauchen einen Messerblock, da sie sonst kaputtgehen. Wenn sie in der Schublade neben anderen Sachen hin- und herfliegen, werden die Messer stumpf.“
Die meisten legten sich sicher aber nicht gleich eine ganze Profiausrüstung zu. „Letztendlich fangen die meisten erst mal mit einem guten Messer an, und dann kauft man sich das nächste und übernächste“, hat Hutter beobachtet. „Wer ein bisschen designverliebt ist, wählt natürlich alle Griffe aus demselben Material. Aber es gibt auch Menschen, die lieber variieren wollen - erst mal ein japanisches, dann ein schönes deutsches Messer.“ Der Verband verzeichnete 2011 ein Umsatzplus von 30 Prozent bei den Schneidwaren. Es war den Angaben zufolge eine „männergetriebene Umsatzsteigerung“.