Heimliche Stromfresser: Energiefallen im Haushalt

Berlin (dpa/tmn) - Heimlich, still und leise steigt die Stromrechnung in die Höhe. Schuld daran ist natürlich die allgemeine Preisentwicklung. Aber, mal ganz ehrlich, auch die Verbraucher tun selbst einiges dafür.

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Sie lassen Stromfressern im Haushalt ihre Chance.

In jedem Haushalt gibt es Stromfresser, die den Bewohnern heimlich das Geld aus der Tasche ziehen. Wer sie erkennt und drosselt, kann der nächsten Stromrechnung etwas gelassener entgegensehen. Und er muss meist nicht auf Komfort verzichten.

„Oft ist es den Menschen gar nicht bewusst, wo unnütz Energie verbraucht wird“, sagt Birgit Holfert von der Verbraucherzentrale Energieberatung. Zum Beispiel, wenn der elektrische Boiler sich Tag und Nacht permanent auf die eingestellte Temperatur aufheizt, obwohl nur morgens und abends warmes Wasser benötigt wird. „Besonders Geräte, die irgendwo eingebaut oder im Keller versteckt sind, werden oft vergessen und laufen im Dauerbetrieb.“

Es bringt schon viel, die Einstellungen der Geräte ab und zu zu überprüfen. „Oft wird zum Beispiel bei Kühlschränken bei der Inbetriebnahme eine Temperatur gewählt, die eigentlich zu niedrig ist“, sagt Irmela Colaço vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. „Dabei müssen im Kühlschrank keine null Grad herrschen, sieben bis acht Grad sind völlig ausreichend. Und energiesparender.“

Gerade bei Kühlschränken lohnt es sich, Sparpotenziale zu nutzen. „Oft hilft es schon, seine Gewohnheiten zu verändern“, sagt Claudia Till von der Stiftung Warentest. „Die Lebensmittel sollten nicht zu warm in den Kühlschrank gestellt werden, sonst braucht er zu viel Energie, um sie herunterzukühlen.“ Kommen Butter, Käse und Wurst nach 45 Minuten zurück in einen Kühlschrank der Energieeffizienzklasse A++, steigt sein Verbrauch an dem Tag um 11 Prozent.

Noch ein Tipp: Geschirrspüler ist energieeffizienter als die Wäsche in der Spüle. „Im Automatikprogramm erledigen sparsame Geräte den Abwasch für circa 30 Cent, im Sparprogramm kommen gute Modelle sogar nur auf 25 Cent“, erklärt Till. „Die gleiche Menge Geschirr mit der Hand zu spülen kostet durchschnittlich 40 Cent, wenn das Wasser mit Strom erwärmt wird.“ Unbemerkt ins Geld gehen auch Ladegeräte für Handys, Fotoapparate, elektrische Zahnbürsten und Rasierapparate, die rund um die Uhr in der Steckdose stecken.

Viele Familien wundern sich, dass ihr Stromverbrauch weiterhin so hoch oder sogar höher als früher ist, obwohl sie sich neue sparsame Kühlschranke, Waschmaschinen und Fernseher angeschafft und alle Glühbirnen verbannt haben. „Das liegt daran, dass ihre Neuanschaffungen nicht unbedingt weniger Energie benötigen“, erklärt Holfert. Gerade wenn man sich größere Modelle kauft. „Wer seinen alten Röhrenfernseher ausmustert und durch einen großen Plasmafernseher ersetzt, verbraucht am Ende fast so viel wie vorher.“

Oftmals ist es möglich, an den Geräten einen energiesparenden Modus einzustellen oder Funktionen zu deaktivieren, die man nicht benötigt. „Wer beispielsweise seinen Laptop auf Akkubetrieb stellt, aktiviert automatisch die Stromsparfunktion“, erläutert Holfert. Router und Setup-Boxen sind meist auf Dauerbetrieb eingestellt und verbrauchen ständig Strom. „In der Regel kann man eine Nutzungszeit programmieren, damit sie zum Beispiel nachts nicht laufen.“ Allerdings muss der Verbraucher prüfen, ob die Geräte das mitmachen.