Heizung sollte auch während des Winterurlaubs laufen
Kiel (dpa/tmn) - Selbst wenn die Bewohner nicht zu Hause sind, muss die Heizung an kalten Tagen laufen. Sonst gefrieren unter Umständen Wasserleitungen an und in den Wänden und platzen.
Gefährdet sind besonders leerstehende Gebäude wie Ferienwohnungen, aber auch Häuser, deren Bewohner eine Zeit lang verreist sind. Auch im bewohnten Haus in wenig genutzten Räumen wie Dachböden, Keller und Abseiten, die keine eigene Heizung haben, kann es zu solchen teuren Schäden kommen, erklärt Hans-Hermann Drews, Geschäftsführer des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer (IFS).
Was tun?
Wer in den Urlaub fährt, sollte auf einer niedrigen Stufe weiterheizen. Wichtig ist hier zu wissen, dass die Einstellung „Frostschutz“ am Thermostat nicht ausreicht. Sie schützt nur den Heizkörper, nicht aber auch die Rohre. Und Bewohner, die länger verreisen, sollten die Person, die die Blumen gießt, auch regelmäßig nach Frostschäden im Haus schauen lassen und so teure Folgeschäden vermeiden. Das sind natürlich sichtbar geplatzte Leitungen, aber auch feuchte Stellen an einer Wand können ein Hinweis auf Lecks unter dem Putz sein.
Wie oft ist die Kontrolle nötig?
Der IFS rät bei leichtem Frost zwischen minus fünf und minus zwei Grad in normal gedämmten Gebäuden alle drei Tage zu einem Kontrollgang. Bei mäßigem Frost zwischen minus zehn und minus fünf Grad sollten Rohre alle zwei Tage und bei strengem Frost unter minus zehn Grad sogar täglich begutachtet werden.
Aber Heizen kostet Geld. Gibt es eine Alternative dazu, gerade wenn ich länger weg bin?
Es gibt Möglichkeiten, aber die sind aufwendig. Es muss Frostschutz in die Heizanlage gefüllt oder diese entleert werden. Und in die Geruchsverschlüsse der Sanitärobjekte kann der Hausbesitzer Salz füllen, was gegen das Einfrieren schützt, erklärt der IFS. Außerdem müssen Hausbesitzer die Trinkwasserinstallation vollständig entleeren und die Leitungen trockenblasen. Aber das ist nicht unproblematisch: Dabei können Korrosionsschäden in den Leitungen entstehen. Und nimmt man diese wieder in Betrieb, muss man sie durchspülen, sonst kann es Probleme mit der Hygiene geben.
Wie hoch ist das Risiko denn, dass Leitungen platzen?
Leitungswasserschäden treten etwa sechsmal häufiger auf als Feuerschäden, erklären die IFS-Sachverständigen. Sie verweisen auch auf Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), wonach im vergangenen Jahr 1,2 Millionen Leitungsschäden von den deutschen Versicherern bearbeitet wurden. Das entspreche mehr als 50 Prozent des gesamten Schadenaufwands an Wohngebäuden.