Lagerplatz Garage: Stauraum schaffen mit System
Köln (dpa/tmn) - Der Keller ist voll, die Kammer bis oben hin dicht - selbst im größten Haus ist Staufläche oft knapp. Die Garage ist ein weiterer Ausweichraum, wo neben dem Auto Werkzeug, Skier oder das Kanu unterkommen können.
Doch dabei ist System gefragt.
Beim Hausbau kann man gar nicht genug Stauraum einplanen - diese Erfahrung machen viele Bauherren erst Jahre später. Denn irgendwann sind der Keller, der Dachboden und jede weitere Ecke voll. Eine Ausweichmöglichkeit kann dann noch die Garage sein: Dort können Ersatzreifen und Felgen fürs Auto, Werkzeug, Gartenutensilien und vielleicht noch die Sportausrüstung unterkommen. Doch auch eine Garage bietet nicht endlos Platz. Gefragt sind hier deshalb pfiffige Lagerlösungen.
„Heute werden Garagen größer gebaut als noch vor ein paar Jahren“, hat Wolfgang Neuhoff beobachtet. Neuhoff ist Geschäftsführer des Garagenbauers Siebau Raumsysteme im nordrhein-westfälischen Kreuztal. „Das gilt vor allem für die Tiefe: Lange war eine Tiefe von sechs Metern üblich. Heute sind es sieben bis acht Meter“, sagt er. Selbst von einem großen Auto werde dieser Raum nicht gänzlich gefüllt - und damit bietet sich gerade der hintere Bereich gegenüber des Tores als Stauraum an.
Ordnung hält man mit Regalen - doch nicht jedes Material ist gut für den Raum, dessen Tor oft und bei jeder Witterung offen steht. „Besonders stabil, witterungsbeständig und pflegeleicht sind Systeme aus Metall“, rät Mareike Hermann von der DIY-Academy in Köln. Freistehende Regale mit Einlegeböden sind zwar flexibel verschiebbar, nehmen aber auch viel Platz im Raum ein und können bei falscher Belastung sogar umkippen.
Einfach in der Installation, flexibel in der Handhabung, platzsparend und übersichtlich hingegen sind Hängesysteme. Die Idee modularer Lösungen ist ähnlich, aber hier kann man die Regaleinstellungen leicht verändern: An der Wand werden horizontale oder vertikale Trageleisten befestigt. „In Aussparungen können dann ganz auf den individuellen Nutzer abgestimmt Regalarme, Körbe, einzelne Haken oder Gerätehalterungen angebracht werden“, erläutert Daniel Fahlbusch, Marketing-Leiter des Raumsystemherstellers Elfa Deutschland in Mönchengladbach. Hier finden auch Autoreifen und Fahrräder einen Platz.
Sinnvoll ist es, Hängesysteme gerade an den Seitenwänden anzubringen - und zwar über den Köpfen der Benutzer, wie Alexander Wiech von Haus & Grund Deutschland in Berlin vorschlägt. Denn hier ist nicht so viel Spielraum wie im hinteren Teil der Garage vorhanden, erläutert Wolfgang Neuhoff. Garagen seien nur rund drei Meter breit. Dieses Maß braucht man, um beidseitig bequem die Türen öffnen zu können. Regale sollten also mit genügend Abstand nach oben zu den Köpfen der ein- oder aussteigenden Autofahrer angebracht sein.
Angesichts der begrenzten Grundfläche in einer Garage sollte die oberste Devise in der Planung sowieso sein: Alles so weit wie möglich oben anbringen. „Unter der Decke können gut flache Gegenstände aufbewahrt werden, die man selten benötigt“, sagt Wiech. Dazu zählen saisonabhängige Freizeitausrüstungen wie Surfbrett und Kanu, Skier und Schlitten, aber auch der Dachgepäckträger, Gartenleitern, der Sonnenschirm, der Schneeschieber oder der Apfelpflücker.
In einer Garage mit massiven Wänden lässt sich dafür eine zusätzliche Ebene aus Holzbalken und Brettern einziehen. Eine Alternative sind Deckenlifter mit Seilzügen oder Deckenhalterungen. Garagenhersteller bieten diese oftmals auch direkt an. Eine solche zweite Ebene müsse aber ebenso hoch genug angeordnet sein, sodass man sich nicht beim Aus- und Einsteigen ins Auto den Kopf stößt. Außerdem muss die Tragfähigkeit ausreichen.
Solche zusätzlichen Ebenen können oft nicht wie einfache Regalsysteme später in die Garage kommen - sie und die entsprechende Tragfähigkeit des Gebäudes müssen daher schon vor dem Bau eingeplant werden. „Im eigenen Haus häufen sich ganz schnell Gartenmöbel und -geräte, Werkstattzubehör und vieles mehr an“, sagt Eva Reinhold-Postina vom Verband Privater Bauherren in Berlin. Den wachsenden oder sich verändernden Bedarf sollte man von Anfang an im Blick haben, rät sie.