Lecker dank Technik: Geräte kochen selbständiger
Berlin (dpa/tmn) - Kochen wird zum Kinderspiel: Immer mehr Hausgeräte-Hersteller bestücken ihre Kochfelder mit Sensoren, die vorgewählte Temperaturen überwachen. Und dabei sogar die Füllmenge der Töpfe und Pfannen bedenken.
Gezeigt wurden einige neue Geräte nun auf der Elektronikmesse IFA in Berlin (2. bis 7. September). Die Ergebnisse - zumindest alle, auf die der Herd Einfluss hat - werden damit besser, wenn nicht gar perfekt, versprechen die Hersteller.
Sogar wer recht ahnungslos vom Kochen ist, bekommt Unterstützung von den Systemen: So lässt sich die passende Gar- und Brattemperatur für die Kochfelder der Serie 8 von Robert Bosch Hausgeräte auch anwählen, indem man in einem Menü die gewünschte Speise heraussucht. Schnitzel oder Braten soll es sein, also übernimmt der Herd von da an die perfekte Zeit- und Gartemperaturabstimmung für die Fleischvariante. Die Technik ergänzt gegebenenfalls auch einen Ratschlag, ob man Brat- oder Kochsensoren in das Fleisch geben soll. Ein Koch- und Bratsensor überwacht dann während des Kochens den Fortschritt und hält die Temperatur.
Tefal rüstet direkt die neue Pfanne namens My Cooking Guide mit einem Sensor aus, der die Temperatur im Pfannenboden misst. Zuvor hat der Koch über ein Modul im Griff die Garmethode und den gewünschten Temperaturbereich gewühlt.
Küchenexperte Kirk Mangels, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche, findet: „Die Ergebnisse werden in der Tat damit noch besser.“ Er spricht von „einer der gravierendsten Entwicklungen beim Kochen der letzten Jahre“. Bisher musste man immer am Herd stehen und nachregulieren, erklärt der Küchenexperte. Trotzdem kochte Milch mal über, Nudeln wurde zu weich, Eier zu hart und Fleisch zu trocken. „Jetzt wird die Temperatur automatisch gemessen - und die Technik behält das im Auge, bis die perfekte Gartemperatur erreicht ist.“
Diese Technik gibt es auch für Backöfen: Der SenseCook Backofen der neuen Mastery Range von AEG ist mit einem Kerntemperatursensor ausgestattet. Dieser wird etwa in das Fleisch gesteckt, wo er den Garvorgang überwacht und so die Garstufe exakt steuert.
Der PerfectBake Backsensor des Ofens der Serie 8 macht den Zahnstocher überflüssig: Man muss laut dem Unternehmen nicht mehr testen, ob der Kuchenteig durchgebacken ist. Das übernimmt nur Sensor - er passt etwa die Feuchtigkeit im Ofenraum konstant an und sorgt dafür, dass der Ofen sich ausschaltet, wenn das gewünschte Ergebnis erreicht ist.
Die feine Abstimmung der Geräte bezieht auch die Dunstabzugshauben ein: Gleich einige Hersteller bringen nun ins Kochfeld integrierte Systeme auf den Markt. Hier ist der Abzug perfekt auf das Aufkommen der Dünste abgestimmt. Aber auch zwei einzelne Geräte können das nun: Sie kommunizieren selbstständig miteinander. Bei neuen Geräten von Siemens Hausgeräte (iQ700-Serie) und Robert Bosch Hausgeräte (Serie 8) erkennen Luftgütesensoren die Dampfmenge und passen die Leistung der Haube an oder schaltet sich zum Kochende gar ab.