Lösung für Platzmangel: Die neuen Kombi-Geräte von der IFA
Berlin (dpa/tmn) - Platz ist teuer. Und zwei Geräte sind es letztlich auch - sie sind teurer als ein Kombi-Gerät. Immer mehr Hersteller setzen daher auf die Entwicklung von 2-in-1-Lösungen bei Hausgeräten, wie sich auch auf der Elektronikmesse IFA in Berlin zeigt (2. bis 7. September).
Die große Neuheit der Messe haben gleich mehrere Hersteller nach langer Entwicklung zur Marktreife gebracht: eine Kombination von Herd und Dunstabzugshaube in einem Gerät. Im Grunde sehen alle Neuheiten gleich aus und arbeiten gleich: In der Mitte des schwarzen Induktions-Kochfeldes sitzen Schlitze, die den Dunst direkt am Topfrand erfassen und absaugen, bevor er aufsteigen kann. Dabei übernehmen die Geräte auch noch die Einstellungen: Der Abzug beim ComboHob aus der Mastery Range von AEG beispielsweise passt sich an den jeweiligen Kochvorgang an, reguliert seine Stärke je nach Dunstmenge und stellt sich am Ende der Zubereitung sogar ab. Eine manuelle Regelung durch den Koch ist aber auch noch möglich.
Sichtbar ist nur wenig von diesen Abzügen - lediglich die Schlitze. Die Lüftungstechnik sitzt im Unterschrank, erklärt Miele zu seinem neuen System namens TwoInOne. Das Produkt soll sich vor allem gut für offene Wohnküchen eignen, wo Technik möglichst unsichtbar sein soll. Auch Chefdesigner Robert Sachon von Robert Bosch Hausgeräte setzt besonders bei „Insellösungen“ auf diese Kombination - also Kochflächen, die nicht eingebunden sind in die Küchenzeile, sondern frei im Raum stehen. „Also dort, wo man keine Haube vor der Nase haben will“, erklärte Sachon bei der Präsentation auf der IFA.
Die Hersteller haben bei der Entwicklung auch an mögliche Missgeschicke beim Kochen gedacht: Das inductionAir System der Serie iQ700 von Siemens Hausgeräte und das Induktionskochfeld der Serie 8 mit Abzug von Bosch haben beispielsweise herausnehmbare Behälter unter den Schlitzen. Diese fangen überkochtes Wasser oder Milch auf, die durch die Schlitze laufen.
Neu ist die Fusion zweier Hausgeräte natürlich nicht, es gibt schließlich Waschtrockner - eine Waschmaschine inklusive Wäschetrockner. Aber sogar die Branche gibt zu: „Sie sind praktisch - vorausgesetzt, sie können mit den Einzelgeräten mithalten“, sagte Reinhard Zinkann, Geschäftsführender Gesellschafter von Miele auf der IFA. Das ist bislang nicht immer der Fall. Der Hersteller hat nun mit diesem Anspruch seine Einzelgeräte W1 und T1 zum Modell WT1 kombiniert und verspricht das Angebot aller Programme und Funktionen, inklusive der innovativen Dosierhilfe für Waschmittel.
Oder die Hersteller erweitern ihre erfolgreichen Programmreihen um Wäschetrockner: Samsungs Tür in der Tür einer Waschmaschine war im vergangenen Jahr Gesprächsthema. Nun gibt es so eine Tür auch für den neuen Waschtrockner AddWash WD5500 - vergessene Socken können so in die schon laufende Trommel geschmissen werden.