Messe Interzum: Möbeldesigner entdecken neue Farb-Trends

Köln (dpa/tmn) - Möbel werden über viele Jahre entwickelt. Auf der Interzum, einer internationale Messe für Zulieferer der Möbelindustrie und des Innenausbaus in Köln (5. bis 8. Mai), werden Innovationen präsentiert.

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Ursula Geismann, Trendanalystin vom Verband der Deutschen Möbelindustrie, hat sich umgeschaut.

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DieInterzumist nur Fachbesuchern zugänglich. Verraten Sie uns, was es zu sehen gibt?

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Geismann: Hier ist der Geburtsort für die Innovationen, die zeitversetzt - also ein oder zwei Jahre später - in der Möbelindustrie umgesetzt werden. Hier geht es um die Innovationen im Kleinen: Das sind die Beschläge, neue Dekore, neue Muster und Zukunftstechnologien, zum Beispiel 3D-Druckverfahren.

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Haben Sie etwas entdeckt, das Sie sagen lässt: Darauf freue ich mich in ein, zwei Jahren?

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Geismann: Ein großes Thema im Wohnen ist der demografische Wandel. Es gibt hier nun endlich Dinge, die Komfort und Bedienung erleichtern und die weggehen von diesem piefigen Pflegebereich. Etwa einfache Aufstehhilfen für Polstersessel. Oder Beschläge, mit denen sich ein Sofa ohne Werkzeug verändern lässt - etwa wenn man älter ist und nicht mehr die Kraft hat, um daran etwas zu verändern. Oder eine Geschirrspülmaschine, deren unterer Korb sich nach oben ziehen lässt. Und höhenverstellbare Tischbeine. Sie kannten wir bisher von Stehtischen aus dem Büro, um dort in Bewegung zu bleiben. Das wird nun auch für Esszimmer- und Wohnzimmertische angeboten.

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Was wird sich optisch bei der Einrichtung tun?

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Geismann: Es werden neue Kombinationen bei den Materialien und Farben geschaffen: Wo man früher gesagt hat, das passt nicht zusammen, das wird nun gezeigt. Rot und Rosa etwa. Oder man kombiniert in einer Küche matten Lack in Grau mit bunten Ornamenten und dazu noch glänzendes Kupfer. Ich glaube, das passt zum Wunsch der Verbraucher, sich individuell etwas auszusuchen.

Sie erwähnten3D-Druckverfahren. Sind diese in der Möbelbranche tatsächlich umsetzbar?

Geismann: Es gibt auf der Interzum eine Sonderausstellung mit etwa 70 Exponaten aus dem Möbelbereich - Stühle, Hocker, Tische und Tischbeine. Der Verantwortliche der Schau sagt, in fünf bis zehn Jahren wird es üblicher als heute sein, dass Möbel so hergestellt werden. Der Nachteil heute ist: Sie sind sehr teuer. Ein Hocker kann 8000 Euro kosten. Man kann das kaum bezahlen. Heute werden auch nur einzelne Stücke hergestellt. Aber ähnlich wie bei anderen Technologien - etwa LED-Lichtern und Hybridautos - tut sich dann etwas, wenn die Nachfrage steigt und die Produkte preiswerter werden. Ich glaube, dass das eine industrielle Revolution auslösen kann - vielleicht eher in zehn als in fünf Jahren.

Was bietet die Branche in punkto Ressourcenschonung an?

Geismann: Materialeinsparung und Ressourcenschonung ist ein wichtiges Thema. Es geht um Leichtbauplatte, intelligenten Lederzuschnitt, Schaumstoffe mit Hohlräumen aus der Bionik und natürlich recycelbare Materialien. Die Zulieferer erkennen auch immer mehr, dass Material Geld ist - und wenn man es recyceln kann, ist es sinnvoller, als es wegzuwerfen.

Service:

Die Messe Interzum ist nur für Fachpublikum zugänglich. Sie findet alle zwei Jahre in Köln statt.