Von FI bis LS - Diese Elektro-Schutzschalter sind sinnvoll
Berlin (dpa/tmn) - Werden zu viele Elektrogeräte an eine Steckdose gehängt, überlastet der Stromkreislauf. Die Folge kann ein elektrischer Schlag für den Menschen sein. Oder ein schlimmer Hausbrand.
Auch Blitzeinschläge oder ein defekter Föhn können Hausrat und Bewohner gefährden. Der Wohnraum kann aber geschützt werden.
Laut der aktuellen Brandursachen-Statistik des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS) war die Elektrizität 2014 an 33 Prozent der Brände schuld. Die Initiative Elektro+ erklärt die Schutzmaßnahmen:
Fehlerstromschutz-Schalter (FI-Schutzschalter): Die kleinen Kästen schützen besser vor einem lebensgefährlichen elektrischen Schlag als die übliche Haushaltssicherung. Das ist wichtig, wenn elektrische Leitungen marode oder beschädigt sind. Dann fließt ein Teil des Stroms nicht über Installationsleitungen, sondern sucht neue Wege. Dieser Fehlerstrom wird von einem FI-Schutzschalter erkannt, er unterbricht den Stromkreis. Auch bei Elektrogeräten ist das möglich. Laut der Initiative ist diese Schutzeinrichtung besonders im Badezimmer und im Garten wichtig. In Neubauten ist diese Installation in Feuchtbereichen beziehungsweise für Stromkreise mit Steckdosen seit einigen Jahren schon vorgeschrieben, Altbauten müssen aber nicht nachgerüstet werden.
Leitungsschutzschalter (LS-Schalter): Muss eine Leitung etwa über eine Mehrfachsteckdose zu viele Elektrogeräte versorgen, überhitzt sie. Dann kann ihre Isolierung beschädigt werden, was wiederum zu Fehlerströmen und in der Folge zu Bränden führen kann. Der LS-Schalter überwacht die Leitungen und unterbricht bei unzulässig hohen Werten die Stromzufuhr. LS- und FI-Schalter lassen sich kombinieren.
Brandschutzschalter: Beschädigt etwa ein Nagel eine Isolierung, bricht eine Leitung oder wird diese gequetscht, können Spannungsüberschläge entstehen. Auch lose Kontakte durch schlecht montierte Steckdosen und Schalter sind Auslöser für die sogenannten Fehlerlichtbögen. Sie verkürzen die Lebensdauer des Bauteils oder zerstören es gar. Der Brandschutzschalter überwacht das Hochfrequenzrauschen von Strom und Spannung in den Leitungen sowie in den Elektrogeräten. Gibt es Auffälligkeiten, schaltet die Installation innerhalb von Sekundenbruchteilen den Stromkreis ab.
Blitz- und Überspannungsschutz: Ein äußerer Blitzableiter für das Haus allein reicht nicht aus. Die Initiative empfiehlt dazu ein dreistufiges Konzept im Inneren des Hauses, bestehend aus Überspannungsableiter, Endgeräteschutz sowie Blitzstrom-Ableiter. Letzterer kommt an den elektrischen Hausanschluss. Er leitet hohe Blitzteilströme zur Erde ab. Verbleibende Überspannung im Leitungsnetz verringert der Überspannungsableiter im Stromkreisverteiler. Daneben gibt es einen weiteren Schutz direkt in der Steckdose für das daran angeschlossene Gerät.