Nach dem Fest ist vor dem Fest: Weihnachtsmesse Ende Januar

Frankfurt/Main (dpa) - Ist schon wieder Weihnachten? Die Deko-Branche stimmt sich bereits auf das nächste Christfest ein. Es geht um Umsätze in Milliardenhöhe und die neuesten Trends.

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Wenige Wochen nach Weihnachten ist es schon wieder soweit: Christbäume aus Federn, Kunststoff oder Cellophan, blinkende Lichterketten, Sterne und Kugeln in allen Farben - das Milliardengeschäft mit Dekoration läuft auf der Messe „Christmasworld“ (30. Januar bis 3. Februar) elf Monate vor dem Fest auf Hochtouren. Produzenten, Lieferanten und Einkäufer brauchen den Vorlauf, um sich auf das Weihnachtsgeschäft 2015 einzustellen.

Die Bundesbürger lassen sich festlich geschmückte Tage einiges kosten. Im vergangenen Jahr gaben sie nach Schätzungen des Institutes IFH Retail Consultants etwa 2,78 Milliarden Euro für Weihnachts- und Festartikel aus, das sind 0,1 Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie der Geschäftsführer der Messe Frankfurt, Detlef Braun berichtete.

Zwischen winkenden Weihnachtsmännern, Sesseln mit Lichterketten, Eisbären und gigantischen Pfefferkuchenhäusern, geht der Klassiker der Weihnachtsdekoration nahezu unter - schon Opa Hoppenstedt in Loriots Sketch „Weihnachten bei Hoppenstedts“ wusste: „Früher war mehr Lametta“.

924 Aussteller aus 42 Ländern präsentieren ihre Produkte auf dem Branchentreff. Einer der wenigen Anbieter, der die glitzernden, dünnen Streifen - rot, weiß, gold, glatt oder gedreht - im Programm hat, ist das Familienunternehmen Weiste aus Finnland. „Der Verkauf ist stabil, aber großes Wachstum gibt es nicht“, sagt Geschäftsführer Matti Weiste. Wichtig ist ihm: „Wir produzieren in Finnland, viele andere Hersteller dagegen in Asien.“

Das ist auch der Grund, warum die „Christmasworld“ wenige Wochen nach Weihnachten stattfindet. Viele Deko-Artikel sind Prototypen, die auf der Messe vorgestellt werden. Nachdem die Bestellungen eingegangen sind, beginnt die Produktion in Asien. Mit dem frühen Messetermin soll sichergestellt werden, dass die Ware per Schiff rechtzeitig im Spätsommer in den Abnehmerländern ankommt, berichtet „Christmasworld“-Sprecherin Julia Krell.

Auch Birgit Müller-Blech und ihr Mann Klaus lassen in Asien fertigen. Sie betreiben eine Glas-Manufaktur in Neustadt bei Coburg mit etwa hundert Mitarbeitern. Dort stellen sie mundgeblasenen und handbemalten Christbaumschmuck her. „Immer mehr Verbraucher wollen wissen, wo die Ware herkommt und unter welchen Bedingungen sie produziert wird. Dafür sind sie auch bereit, etwas mehr Geld auszugeben“, sagt Birgit Müller-Blech.

Mehr Geld als für die klassische Weihnachtstanne müssen Freunde des Ungewöhnlichen jedenfalls für einen Baum aus weißen Hühnerfedern ausgeben. 119 Euro kostet das Exemplar der Schweizer STT AG. Es muss ja schließlich nicht immer Lametta sein.