Schalom! - Wie Israels Designer das Wohnen verbessern

Jerusalem (dpa/tmn) - Skandinavien, Italien und Deutschland sind Länder, deren Design weltweit gefragt ist. Aber auch kleine Länder haben eine Szene - die es auf dem internationalen Markt aber schwer hat.

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Israels Designer suchen nach Nischen und dem besonderen Clou.

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Israel ist ein kleines Land. Und Israel ist ein kleiner Markt, vieles wird importiert. Wollen Designer sich dort durchsetzen, müssen sie besonders kreativ sein. So kommt es, dass in Israel viele Haushaltsprodukte und Möbel mit dem Extra-Clou entstehen. Designer nehmen sich Problemen an, die Verbraucher vielleicht im ersten Moment nicht als solche wahrnehmen. Letztlich können diese Produkte das Leben zumindest etwas einfacher machen.

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Israels Designgeschichte ist wie der Staat selbst noch recht jung. Das hat Vorteile, findet die Designerin Barbara Shaw aus Jerusalem: In einem neuen Land könne man auch auf neue Weise denken. So kommen in dem Land am Mittelmeer Menschen verschiedenster Ursprungsländer und Kulturen zusammen - und mit ihnen ihre Traditionen und ihr Produktwissen. „Es ist daher sehr schwer, Design in Israel eine Definition zu geben“, erläutert Shaw.

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Viele Designer beschäftigen sich laut Shaw mit der Identität des Staates. Shaw hat sich auf Geschenke und Haushaltswaren spezialisiert, die typische Motive Israels zieren: das hebräische Alphabet, Feigen oder Granatäpfel auf Geschirrtüchern, Tassen und Untersetzern. Ihr Verkaufschlager seien zwei Schürzen - eine für alles Essbare mit Milch und eine für Speisen mit Fleisch, die laut jüdischen Regeln getrennt zubereitet werden, um koscher zu sein.

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Ein Problem sehen die israelischen Designer: Sie leben in einem Staat mit einem kleinen lokalen Markt, erläutert David Grossmann, Präsident der Israel Community of Design (ICD). „Durch die Begrenzung des heimischen Marktes richtet sich der Blick junger Kreativer aus Israel schnell auf die Möglichkeiten und Anforderungen internationaler Absatzmärkte.“

Um diesen Sprung zu schaffen, müssen die Designer sich Nischen erarbeiten. „Gerade in der Verbindung von Funktionalität und moderner Ästhetik mit typischen israelischen Motiven sehen die Designer das größte Potenzial der noch jungen israelischen Kreativszene“, erläutert das Israel Export & International Cooperation Institute(IEICI). Es ist eine von der Regierung des Staates geförderte Einrichtung zur Unterstützung der Designer.

„Unser Markt ist so klein, wir müssen zwingend etwas finden, das sich auch verkaufen lässt“, sagt Nir Eylon, CEO vom Unternehmen Sink-Skin aus Tel Aviv. Und dabei lassen sich die Designer von kleinsten Alltagsproblemen inspirieren: „Mein Geschäftspartner war immer zu faul, den Abfluss der Dusche sauberzumachen“, erzählt Eylon. Und die normalen Metallsiebe, die Haare abfangen, waren ihm zu langweilig.

Aus diesem Problem entstand das Produkt „ Sink Skin“: ein wiederverwendbares Haarsieb aus Plastik in bunten Mustern. Der Clou daran: Während Metallsiebe leicht verrutschen, entsteht im Wasserfluss zwischen dem Plastik und der Wanne ein Vakuum, das das Sieb ansaugt. Die Idee ist zum Patent angemeldet.

Shay Carmon and Ben Klinger vom Studio Ve in Tel Aviv kreieren zum Beispiel Uhren, auch diese sehen mit voranschreitender Zeit anders aus. An der „Manifold Clock“ ist statt Zeiger ein dreieckiges Papier befestigt. Es rollt sich im Verlauf der Stunde zu einer Tüte zusammen.

Elisheva Manekin von Hook n' Loop Design will Produkte entwickeln, die Kunden alltäglich nutzen können - etwa die Obstschale „Stretchy Bowl“. Nur ihr Gerüst ist starr. Die Platte ist flexibel und beult sich unter dem Gewicht des Obstes nach unten aus. Das Besondere: Sie nimmt auch die Form der Früchte an, was je nach Inhalt der Schale ein leicht anderes Aussehen ergibt. Braucht man die Schale gerade nicht, kann sie komplett flach verstaut werden. „Ich habe diese Schale entworfen, weil ich a) Früchte liebe, und b) in einem kleinen Apartment lebe“, schreibt Manekin auf ihrer Homepage.