Deutscher Mieterbund und Umwelthilfe fordern Sofortprogramm fürs Klima

BERLIN · Der hohe Energiebedarf im Gebäudesektor muss schnellstmöglich gesenkt werden, um die Klimaziele zu erreichen, fordern Mieterbund und Umwelthilfe.

 Klimaschutz darf bezahlbares Wohnen nicht verhindern, so die beiden Verbände.

Klimaschutz darf bezahlbares Wohnen nicht verhindern, so die beiden Verbände.

Foto: dpa/Jan Woitas

(rps). Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Deutsche Mieterbund (DMB) zeigen in einem gemeinsamen Sofortprogramm auf, wie bezahlbares Wohnen und Klimaschutz zusammengedacht werden können. Sie fordern von der Bundesregierung, die vorgestellten konkreten Maßnahmen schnellstmöglich umzusetzen, um die sozialen und klimapolitischen Ziele im Gebäudesektor zu erreichen. Für bezahlbares Wohnen und den Klimaschutz müssen die Energieverbräuche in Gebäuden drastisch reduziert und eine Wärmeversorgung mit Erneuerbaren Energien sichergestellt werden. Als einziger Sektor hat der Gebäudesektor bereits vor zwei Jahren die Klimaziele verfehlt, für 2021 wird eine Lücke von zwölf Millionen Tonnen CO2 prognostiziert. Gleichzeitig steigen die Wohn- und Mietkosten weiter an, der Wohnraum in den Städten wird knapp.

 Vor dem Hintergrund aktueller Geschehnisse sei aber nicht nur aus sozialer und klimapolitischer Perspektive geboten, endlich deutliche Fortschritte im Gebäudesektor zu erreichen, sondern auch aus sicherheitspolitischen Gesichtspunkten muss die Abhängigkeit von fossiler Energie beendet werden, so die Verbände.

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH: „Wir müssen dringend aus Öl und Gas aussteigen und Energieeinsparungen in den Mittelpunkt rücken, damit wir den verbleibenden Energiebedarf mit Erneuerbaren Energien decken können. Die Zeche für die bislang fehlenden Investitionen zahlen momentan die Verbraucher durch hohe Energiepreise. Die Bundesregierung muss sofort eine Sanierungsoffensive im Gebäudesektor in die Wege leiten und Mindesteffizienzstandards für die energetisch schlechtesten Gebäude einführen.“ Dafür brauche es mehr Fördermittel für die energetische Sanierung gekoppelt an ordnungsrechtliche Vorgaben für bereits bestehende Gebäude sowie eine Absenkung der Modernisierungsumlage.

In ihrem Sofortprogramm fordern die DUH und der DMB, die Fördermittel für die energetische Sanierung auf mindestens 25 Milliarden Euro pro Jahr zu erhöhen und zu verstetigen. Für eine sozialverträgliche Ausgestaltung  mit dem Ziel einer warmmietenneutralen energetischen Sanierung müsse die Förderung bei Vermietern verbleiben und die Modernisierungsumlage auf höchstens vier Prozent abgesenkt werden.