Strom- und Gaspreisvergleich im Netz: Nicht auf Boni hereinfallen
Düsseldorf (dpa/tmn) - In Bonn hat der Prozess gegen Manager des insolventen Stromanbieters Teldafax begonnen. Die Firma hatte ihre Kunden mit Niedrigpreisen gelockt, dabei allerdings Vorkasse verlangt.
So lassen sich Verbraucher beim Anbieter-Vergleich nicht blenden.
Beim Vergleich von Gas- oder Stromtarifen auf Online-Portalen sollten sich Verbraucher nicht von Bonuszahlungen blenden lassen. „Diese gewähren die Anbieter nur, um im Ranking nach oben zu rutschen“, erläutert Peter Blenkers von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. „Oft entstehen jedoch an anderer Stelle Kosten, die den angeblichen Preisvorteil zunichtemachen.“
Vorkasse-Modelle, wie sie bis zur Teldafax-Pleite üblich waren, sind dagegen inzwischen weniger ein Problem. Denn viele Anbieter filtern sie spätestens seit der Insolvenz des Billigstrom-Anbieters automatisch aus den Ergebnislisten.
Derzeit lassen sich laut Blenkers bei einem Wechsel des Grundtarifs und einem Verbrauch von 3500 Kilowattstunden pro Jahr rund 100 Euro einsparen: „Angebote, die 250 Euro Preisvorteil und mehr versprechen, sind in der Regel unseriös“, warnt er. Beim Vergleich im Internet lassen sie sich ausblenden, wenn man in den Suchmasken die Häkchen bei Begriffen wie „Tarife mit Vorkasse“, „Paketpreis“, „Bonuszahlungen“ und „Kaution“ ausklickt. Vertragslaufzeiten von mehr als zwölf Monaten und lange Kündigungsfristen sollten die Kunden ebenfalls nicht akzeptieren.
Um sicherzugehen, dass die Angaben auf dem Vergleichsportal richtig sind, muss man die Vertragskonditionen auf den Webseiten der Anbieter nachprüfen. Manchmal lohnt es sich zudem, die Ergebnisse verschiedener Tarifrechner miteinander zu vergleichen: Nicht jedes Angebot ist überall verfügbar. Und für Fehler oder entgangene Preisvorteile übernimmt kein Portal die Haftung.