Stromversorger haben trotz sinkender Kosten Preise an

Düsseldorf (dpa) - Viele Stromversorger in Deutschland geben günstigere Beschaffungskonditionen nicht an die Kunden weiter. Das geht aus Vergleichen des Internet-Portals Verivox.de hervor.

Demnach sind die Einkaufspreise für Strom in den vergangenen zwei Jahren um rund 20 Prozent gesunken. Im gleichen Zeitraum seien dagegen die Verbraucherpreise um 8 Prozent gestiegen. „Die durchschnittlichen Strompreise für private Verbraucher steigen jedes Jahr, auch wenn die Großhandelspreise sinken“, erklärte der Energieexperte des Portals, Peter Reese. Das Portal bezog sich dabei auf Daten des Statistischen Bundesamtes zum Erzeugerpreisindex Strom. Jeder zweite Haushalt muss im kommenden Jahr für den Stromverbrauch tiefer in die Tasche greifen.

Die Bundesnetzagentur hält die massive Strompreiserhöhungswelle für ungerechtfertigt. Die Stromversorger versuchten, die Steigerung der Ökostrom-Umlage um 1,5 Cent pro Kilowattstunde an die Kunden weiterzureichen, heißt es einem Schreiben von Präsident Matthias Kurth an den Beirat der Netzagentur. „Das ist sachlich nicht gerechtfertigt“, betonte Kurth.