Tipps zum Instandsetzen von Türen

Köln (dpa/tmn) - Sie quietschen, klemmen oder öffnen sich wie von Geisterhand - Türen mit solchen Macken können schnell nerven. In vielen Fällen kann ein Heimwerker mit wenigen Hilfsmitteln hier Abhilfe schaffen.

Eine fachgerecht eingesetzte Tür funktioniert normalerweise über Jahre. Doch ewig hält nun mal nichts: Türen werden ständig geöffnet und geschlossen, manchmal auch heftig geschupst oder gar zugeschlagen. Das gibt Verschleißerscheinungen: Die Angeln quietschen, die Türblätter schleifen am Boden oder klemmen im Rahmen, und die Oberfläche zieren Kratzer und Dellen. Vieles davon kann der Heimwerker selbst reparieren.

Gegen das Quietschen und Knarren der Türen beim Öffnen und Schließen müssen nur die Bänder geschmiert werden. „In der Regel wird dazu die Zimmertür aus den Angeln gehoben“, erklärt Michael Pommer, Trainer an der DIY-Academy in Köln. Der dann freiliegende Gewindedorn des Türbandes werde gesäubert, eingeölt und dann die Tür wieder eingehängt.

Am besten nehme man dafür Öle für Fahrradketten, da diese nicht so leicht eintrocknen. Aber auch mit dünnflüssigem Kriechöl und Graphit könne man gut schmieren, erläutert Pommer. Von Hausmittelchen wie Rasierschaum, Haarspray oder Butter hält der Heimwerker-Experte dagegen wenig, denn deren Wirkung sei nur von begrenzter Dauer.

Bei klemmenden Türen sitzt das Türblatt oft nicht mehr richtig im Rahmen. Als eine einfache Lösung empfiehlt die Stiftung Warentest, die Tür durch das Heraus- und Hineindrehen der Bänder an Türblatt und Rahmen neu zu justieren. Dies sei aber nur an einstellbaren Türbändern möglich. Oft helfen auch Einlegescheiben im Band.

Bei lackierten Türen kann eine zu dick aufgetragene Lackschicht das zügige Zugehen der Tür verhindern. Der Lack sollte laut Pommer dann abgeschliffen und die Stelle sofort wieder dünn gestrichen werden, damit das offenliegende Holz nicht aufquellen kann. Sind die Belege aber recht dick und die Türen massiv, müsse man mit dem Hobel ran.

Wenn die Bänder mit der Zeit ausleiern, schleift die Tür über den Boden. Einlegeringe können die Tür wieder anheben, allerdings müsse noch Spielraum zwischen dem oberen Türblatt und der Türfalz bleiben.

Wird ein neuer Fliesenbelag verlegt, empfiehlt Pommer, die Tür auszubauen und den Rahmen nachzurüsten. Denn Wischwascher, mit dem der Fliesenboden gesäubert wird, könne die Schwelle unten und die dreiseitige Türzarge darüber beschädigen. Daher sollte man die Schwelle mit einem Gummi unterlegen und dann mit einer Silikonfuge an den Übergängen zu den Fliesen gegen Feuchtigkeit schützen.

Verzogene Türen bereiten „große Schwierigkeiten“, heißt es bei der Stiftung Warentest. Hier sollte der Heimwerker prüfen, ob die Falle, die die Tür im geschlossenen Zustand einrasten lässt, oder der Riegel des Schlosses in das Schließblech greifen. Ist dies nicht der Fall, sollten beide Aussparungen im Schließblech ausgefeilt werden.

Die Oberfläche alter, massiver Türen lässt sich durch einen neuen Anstrich aufbereiten. „Das Ganze muss nach dem Streichen aber erstmal gut durchtrocknen“, erläutert Ludger Küper, Direktor des Paint Quality Institutes im hessischen Schwalbach. Denn schließt man eine frisch gestrichene Tür, bevor die Farbe richtig trocken sei, könne es passieren, dass sie mit dem Rahmen zusammenklebt und nicht mehr aufgeht. Wende man dann notgedrungen Gewalt an, sei es um den schönen Neuanstrich oft geschehen.

„Doch nicht immer lohnt sich aufwendiges Streichen“, sagt Pommer. Neue Türblätter gebe es schon ab etwa 50 Euro, Zargen ab circa 30 Euro. „Deshalb sollte man auch einen Austausch erwägen, bevor eine furnierte Tür mit leichtem Holzrahmen und Pappwabeneinlage aufwendig renoviert wird.“ Auch die neue Tür könne man selbst einsetzen.