Vorläufiger Stopp der Solarkürzung ist Chance für Verbraucher
Berlin (dpa/tmn) - Die Pläne zur Kürzung der Solarförderung sind vorerst gestoppt - das kann eine Chance für Verbraucher sein, die bereits die Installation einer Anlage planen.
Verbraucher sollten ihre Pläne zur Installation einer Solaranlage weiter verfolgen, rät Frauke Rogalla, Referentin für Energiewirtschaft vom Verbraucherzentrale Bundesverband in Berlin. Denn in den anstehenden Verhandlungen im Vermittlungsausschuss könnten folgende Abmilderung der Kürzungen herausspringen:
Neue Übergangsfristen: „Es gelten nun vorläufig weiterhin die alten Fördersätze“, sagt Frauke Rogalla. Wer somit derzeit mit seiner Anlage in Betrieb geht, erhält 24,43 Cent je Kilowattstunde garantiert für 20 Jahre. Wie lange dies noch der Fall ist, muss im Ausschuss geklärt werden. Auch längere Übergangsfristen stehen zur Debatte, erläutert Rogalla. Schon die nun vorläufig gestoppten Pläne sahen eine Übergangsfrist für Dachanlagen vor, für die ein Netzanschlussvertrag vor dem 24. Februar 2012 gestellt worden war und die bis zum 30. Juni in Betrieb gehen. Sie sollten den aktuellen Fördersatz erhalten.
Geringere Kürzung: Selbst wer es erst schafft, nach einer Übergangsfrist in Betrieb zu gehen, muss eventuell eine geringere Kürzung hinnehmen, erklärt Rogalla. Die bisherigen Pläne der Bundesregierung sahen Kürzungen der Einspeisevergütung um bis zu 30 Prozent vor. Für Strom aus kleinen Dachanlagen bis zu 10 Kilowatt gäbe es dann zunächst 19,5 Cent je Kilowattstunde. Weitere Kürzungen sollten in den Folgemonaten anstehen. Besonders die ostdeutschen Länder streben aber eine geringere Kürzung der Förderung an.
Hausbesitzer, die sich zwar für eine Solaranlage interessieren, aber noch nicht mit der Planung begonnen haben, müssen dabei aber nichts überstürzen. Sie haben ohnehin wenig Chancen, noch von möglicherweise verlängerten Übergangsfristen zu profitieren. Denn laut der Expertin muss man von der Planung bis zur Installation einer Solaranlage zwei bis drei Monate Zeit einplanen. Auch nach der Kürzung dürften Prognosen zufolge die zuletzt schon stark gesunkenen Anlagenpreise aber weiter deutlich fallen und Solaranlagen für den normalen Hausbesitzer somit weiterhin wirtschaftlich sein.
Hinweise über den Gesetzesentwurf zur Solarkürzung und zur neuen Solarförderung, finden Verbraucher im Internet.