Aromabänke: Blühende Decken und bunte Duftkissen

Dresden (dpa/tmn) - Was mag ein Hobbygärtner nicht? Den nackten Boden. Doch eine kleinteilige Bepflanzung macht viel Arbeit. Eine pflegeleichte Alternative ist ein duftender Teppich aus Thymian, eine blühende Decke aus Elfenblumen und ein Polster aus luftigen Kugelblumen.

Ein dicht mit Blütenpflanzen bedeckter Garten gilt als schön. Wo viele Blüten blühen, feiner Blattschmuck die Böden bedeckt und es in den warmen Monaten nur so surrt und zirpt vor Insekten, steckt sicher viel Arbeit drin. Nein - das muss nicht sein. Denn Bodendecker zaubern fast ohne die Mühe des Hobbygärtners eine scheinbar große Vielfalt im Beet herbei.

„Man spart viel Zeit für Pflege, weil kein Unkraut wächst, nicht so viel Wasser verdunstet und das Hacken entfällt“, erläutert Kerstin König, Referentin der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Dresden-Pillnitz.

Aber das ist nicht der einzige Vorteil: „Bodendecker sind Pflanzen, die den Boden bedecken, ohne dass Erde sichtbar ist“, definiert Lüder Nobbmann, Vorsitzender des Bundes deutscher Friedhofsgärtner (BdF). Sie beschützen den Boden auch vor Wind und Regen. Und König ergänzt: „Der Fruchtschmuck ist Nahrungsquelle. Insekten und andere Kleinlebewesen finden einen Nistplatz.“

Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten für die Bepflanzung: „In der Sonne beginnt der Frühling mit der Blüte des Hungerblümchens (Draba aizoides)“, schlägt Nobbmann für das Beet vor. Das Katzenpfötchen (Antennaria dioica 'Rotes Wunder'), die Kugelblume (Globularia punctata) und Polsterthymian (Thymus in Arten und Sorten) sind die Sommerschönheiten. „Für den Herbst wählt man Kissenastern (Aster dumosus).“

„Im Schatten haben sich vor allem die Elfenblumen (Epimedium pinnatum) bewährt“, sagt Kerstin König. „Die gelbblühende Frühlingsstaude kommt mit dem Wurzeldruck von großen Gehölzen gut klar.“ Ebenso gut gedeiht im Schatten der schwarzblättrige Schlangenbart (Ophiopogon planiscapus) mit schmalen, länglichen Blättern, die an Gräser erinnern. Ähnlich sieht die Liriope (Liriope muscari) aus.

Auch die Falsche Alraune (Tellima grandiflora) empfiehlt die Gartenexpertin wegen ihrer dekorativen Blätter. Im Halbschatten gedeihen zudem das Stachelnüsschen (Acaena microphylla) und Gänsekresse (Arabis procurrens).

Die Pflege der Bodendecker kostet nicht viel Zeit. „Im Vorfrühling sollten die Pflanzen mit einem Dauerdünger versorgt werden“, erläutert Nobbmann. Im Juni oder Juli wird die Düngung nochmals wiederholt. „Immergrüne Bodendecker düngen wir bis in den Oktober, damit die Pflanzen satt in Winter gehen.“ König empfiehlt langsam wirkende organische Dünger und Kompost. „Es ist wichtig, dass die Pflanzen nicht zu viele Nährstoffe bekommen, weil sie sonst untypisch stark, aber nicht unbedingt dicht wachsen.“

Unter Bäumen und Sträuchern werden die Schatten liebenden Arten gepflanzt. Im Beet gehören die Bodendecker in den Vordergrund. „Wenn vorne die niedrigen Pflanzen und hinten die hohen Pflanzen stehen, bringt man Spannung in die Struktur eines Beetes“, sagt Nobbmann.

Abgerundet wird die blühende Pflanzendecke, wenn man Gräser, Zwiebelblumen, Blattschmuckstauden und klein bleibende Gehölze dazwischen setzt, rät König. Gerade Narzissen, Wildtulpen und Hasenglöckchen hätten eine optimale Höhe, um sich zwischen den Trieben nach oben zu schieben und gut zur Geltung zu kommen. „Kleine Rhododendren und Azaleen bringen einen zusätzlichen Farbaspekt im Frühling ins Spiel“, schlägt König weiter vor. „Die Rutenhirse (Panicum virgatum) bereichert dagegen mit ihrer Herbstfärbung.“