Boten des Frühlings - Krokusse, Narzissen und Co pflegen

Walldürn (dpa/tmn) - Endlich erblühen Krokus, Narzisse und Tulpe im Garten. Damit zieht der Frühling langsam ein. Hier sind die wichtigsten Tipps für eine tolle Pracht:

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Pflanzen: In die Gartenerde kommen Frühblüher ab September. „Am besten setzt man Blumenzwiebeln einer Sorte etappenweise im Abstand von zehn Tagen bis in den Oktober hinein“, erklärt der Fachbuchautor Engelbert Kötter aus Walldürn-Rippberg (Baden-Württemberg). Wer das im Herbst nicht getan hat, hat eine zweite Chance: Kommen die Zwiebeln erst zum Winterende hin in die Erde, blühen sie einfach etwas später, im Mai oder Juni. Oder man setzt vorgezogene Pflanzen. Wichtig ist, dass man die Frühblüher im Mischbeet nicht in den Vordergrund setzt, denn ihr Laub verwelkt früh.

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Gestalten im Garten: Die Frühblüher sollten in größeren Gruppen gedeihen, damit sie richtig wirken. Tuffs von 10 bis 30 Krokussen sind einfach beeindruckender als Minigruppen, Tulpen sollten mindestens zu fünft und Hyazinthen mindestens zu dritt gesetzt werden, empfiehlt Kötter. „Wer ein Tischarrangement aus Blumenzwiebeln im Topf fertigt, sollte diese sehr dicht setzen“, erklärt die Buchautorin Marie-Louise Wagner aus Ternberg (Österreich).

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Hobbygärtner achten bei der Kombination auf die Blühzeiten der einzelnen Arten und Sorten, rät der Züchter Christoph Händle vom Landesverband Gartenbau Rheinland. „Tulpen blühen je nach Sorte zwischen Mitte März und Ende Mai.“ Wer verschiedene Varianten geschickt setzt, hat so immer wieder neue Farbtupfer im Beet.

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Aber auch der Standort ist wichtig: Narzissen stammen von Auenwiesen und sollten etwas feucht stehen, erklärt Kötter. Sie mögen den Halbschatten an Gehölzrändern. Tulpen dagegen lieben die volle Sonne und vertragen Trockenheit. „Wildtulpen können sogar in den Steingarten gesetzt werden“, sagt Wagner. „Schneeglöckchen und Märzbecher dürfen dagegen nicht so trocken stehen.“ Händle rät, die zarten Gewächse in den Schutz von Hecken oder jungen Bäumen zu geben. Grundsätzlich gilt: Langstielige Frühblüher knicken bei schlechtem Wetter leichter um. Kurzstielige Varianten sind etwa die Tulpe Tulipa kaufmanniana oder die Narzisse 'Tête-à-tête'.

Pflegen im Topf: Gestecke mit Frühblühern brauchen wenig Wasser. „Die Zwiebeln können sehr gut Flüssigkeit speichern“, erklärt die Buchautorin Wagner. „Gießt man zu viel, droht Fäulnis.“ Deshalb sei es auch wichtig, dass das Wasser gut ablaufen kann. Treiben die ersten Blätter aus, wird Flüssigdünger gegeben. Beachten müssen Hobbygärtner: „Töpfe mit Frühblühern im Haus stehen möglichst nicht zu warm“, betont Wagner. Am besten bringt man sie über Nacht ins Freie. Leichte Fröste bis minus zwei oder drei Grad seien kein Problem. Sind die Pflanzen verblüht, sollten sie direkt aus dem Topf an einen passenden Platz im Garten umgepflanzt werden. „Im Topf sind sie deutlich aufwendiger über den Sommer zu bringen“, so Kötter.

Kaufen: „Wer billige Blumenzwiebeln kauft, läuft Gefahr, für weniger Geld kleinere, weniger blühfreudige Zwiebeln zu bekommen“, warnt Kötter. Sie blühen oft eher mickerig und erreichen erst nach ein bis zwei Jahren ihre volle Blütenpracht. Aber: „Gut überlegen sollte man, ob man sehr großwüchsige und Sorten mit stark gefüllten Blüten wählt“, findet Wagner. Sie neigen dazu, abzubrechen, und eignen sich eher als Schnittblumen.

Schützen: Wühlmäuse sind die größten Feinde der Blumenzwiebeln. Köter rät, zum Schutz die Zwiebeln in speziellen Pflanzkörben zu setzen und diese in der Erde zu versenken.

Pflegen nach der Blüte: Im Laufe des Spätfrühlings, zwischen Blüte und Gelbwerden des Laubs, sammelt die Zwiebel Kraft. Die Blüte im nächsten Jahr wird dann vorbereitet. „Deshalb sollten Frühblüher nach der Blüte kräftig gedüngt werden“, erklärt Kötterer. „Wer Narzissen oder Krokusse in seine Grünfläche setzt, muss zunächst um die Pflanzen herummähen“, sagt Händle. Zumindest so lange, bis das Laub gelb und welk ist. „Meist reicht es, wenn man die Pflanzen beim ersten Mähen verschont.“ Wenn die Blumen verblüht sind, können sie umgesetzt werden. Hobbygärtner sollten aber warten, bis das Laub gelb wird, sagt Kötter. Vorher schon müssen die Samenkapseln entfernt werden, damit die Pflanze all ihre Kraft in das Wachstum steckt.

Viele Blumenzwiebeln können auch dauerhaft im Beet bleiben. Sie vermehren sich durch Brutzwiebeln selbst. Etliche Gattungen wie Schneeglöckchen und Winterlinge neigen aber dazu, großflächig zu verwildern. Wer das vermeiden will, sollte so vorgehen: „Wenn man sie rausnimmt, lässt man das Grün zunächst abtrocknen und entfernt es dann, putzt Erdkrumen von der Zwiebel und lagert sie bis zum Herbst an einen luftigen, kühlen und schattigen Ort ein“, sagt Kötter. Erst dann kommen die Zwiebeln wieder in die Erde.