Erste UN-Umweltversammlung: Illegaler Tierhandel als Schwerpunkt
Nairobi (dpa) - Die Bekämpfung des illegalen Handels mit Wildtieren steht seit Montag ganz oben auf der Agenda der ersten Sitzung der neu eingerichteten Umweltversammlung der Vereinten Nationen (UNEA).
„Es handelt sich um ein grenzüberschreitendes Netzwerk, das Geschäfte in vielfacher Milliardenhöhe macht“, sagte Achim Steiner, der Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), in der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Er bezifferte den jährlichen Gesamtwert des blutigen Handels auf über 200 Milliarden Dollar (147 Milliarden Euro).
Es bedürfe schnell einer „globalen Antwort“ auf diese Bedrohung, die unter anderem durch die Zusammenarbeit verschiedener UN-Organisationen gefunden werden könne. „Diesen Handel können wir nicht mit einer Drohne stoppen, wir müssen Wege finden, anders darauf zu reagieren“, so Steiner.
Allein im vergangenen Jahr wurden in Afrika mehr als 20 000 Elefanten und 1000 Nashörner getötet, um Elfenbein und Hörner vor allem nach Asien zu exportieren. „Mittlerweile ist das Überleben ganzer Arten gefährdet: Auf dem afrikanischen Kontinent gibt es nur noch 25 000 Nashörner“, warnte Steiner und sprach von einer „dramatischen Situation“.
An dem fünftägigen Treffen nehmen über 1200 Umweltexperten aus aller Welt teil. Sie wollen auch über neue globale Nachhaltigkeitsziele, Green Economy, Klimawandel und den Schutz der Weltmeere beraten. Deutschland ist mit Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) vertreten.
Das UNEP war 2012 aufgewertet worden. Das bisherige Hauptorgan - der Verwaltungsrat - wurde durch die UN-Umweltversammlung (UN Environment Assembly) ersetzt. Diese soll vor allem das gesamte UN-System umweltpolitisch beraten und Prioritäten für die globale Umweltpolitik festlegen. „Endlich wird das Thema Umwelt auf die gleiche Stufe mit Frieden, Sicherheit, Wirtschaft, Gesundheit und Handel gestellt“, sagte der Präsident des UNEP-Büros, Hassan Abdel Hilal.