Experte: Keine Nachteile bei „grüner“ Geldanlage
Osnabrück (dpa) - Wer bei seiner Geldanlage auf ökologische Aspekte achtet, macht kein schlechtes Geschäft. Darauf weist der Verwaltungschef der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Michael Dittrich, hin.
Zahlreiche Studien zeigten, dass die großen Nachhaltigkeits-Aktienindizes wie der amerikanische Dow Jones Sustainability oder der britische FTSE4Good im langjährigen Vergleich ähnliche Ergebnisse erzielten wie ihre konventionellen Aktienindex-Brüder. „Es gibt zwar vielfach Befürchtungen, dass die Renditen schlechter sein könnten, die haben sich aber nicht bewahrheitet“, sagte Dittrich.
Die DBU - mit einem Stiftungskapital von mehr als 1,8 Milliarden Euro nach eigenen Angaben die größte Umweltstiftung der Welt - setze bei der Wahl ihrer Kapitalanlagen auf Nachhaltigkeit, sagte Dittrich. Allerdings nicht ausschließlich. „Es ist ein Aspekt, aber es ist nur die Ergänzung von klassischen Parametern bei der Aktienauswahl durch ein weiteres Kriterium.“ Für eine Stiftung wie die DBU sei es auch wichtig, möglichst breit aufgestellt zu sein. „Wir müssen eine Risiko- und Ertragsstruktur haben, die es uns ermöglicht, durch unterschiedliche Kapitalmarktphasen hindurchzugehen.“
Nachhaltigkeit bedeute nicht, nur in Solaranlagen oder in Windparks zu investieren. Es gehe vielmehr darum, die klassischen großen börsennotierten Unternehmen - etwa Autohersteller - daraufhin abzuklopfen, inwieweit sie bestimmte ökologische Ziele verfolgen. So lasse sich beispielsweise der Flottenverbrauch der Autohersteller vergleichen. „Auf solche Rankings haben sich Agenturen spezialisiert“, sagte Dittrich.
Auch für den Privatanleger seien Nachhaltigkeits-Indizes interessant, betonte der DBU-Experte. „Es gibt da keinen Unterschied zwischen privaten und institutionellen Anlegern.“ Mittlerweile böten viele Banken Nachhaltigkeits-Publikumsfonds an. So seien bis Ende September nach Informationen des Sustainable Business Institute (SBI) 351 nachhaltige Fonds in Deutschland, Österreich und der Schweiz zugelassen, in denen rund 32 Milliarden Euro investiert waren.