Insektenflut Gießen erschreckt Tierchen: Wurzeln der Zimmerpflanze faulen
Veitshöchheim (dpa/tmn) - Ist die Erde der Topfpflanze voller winziger weißlicher oder gräulicher Insekten, ist das ein Anzeichen von faulenden Wurzeln. Dabei handelt es sich um Urinsekten namens Springschwänze oder Collembolen, die mit einer Springgabel am Hinterteil umherhüpfen.
Das tun die Insekten meistens dann, wenn sie sich bedroht fühlen. Aufgeschreckt werden sie zum Beispiel beim Gießen, erklärt die Bayerische Gartenakademie. Die Springschwänze nisten sich in dem Wurzelballen ein, wenn die Erde stets zu feucht ist. Denn sie ernähren sich von abgestorbenem organischem Material wie Wurzeln, Algen und Pilzen. Und sie lieben die feuchte Umgebung, vor allem eine hohe Luftfeuchtigkeit. Bei niedriger Luftfeuchte verliert ihr Körper hingegen Wasser, die Tiere sterben.
Aber gefährlich werden die Tiere den meisten Pflanzen eigentlich nicht - sie sind nur eine Folge der bereits eingesetzten Fäulnis und somit ein guter Hinweisgeber für Hobbygärtner, dass diese ihre Pflanzen falsch pflegen. Allerdings können die Springschwänze junge Keime annagen und durchlöchern.
Will man die Tiere loswerden, sollte der Hobbygärtner die Pflanze umtopfen - und in der Folge weniger gießen, um einen neuen Befall zu vermeiden. Dabei sollte er bedenken, dass Zimmerpflanzen im dunklen Winter in der Regel weniger Wasser benötigen als in den helleren Monaten - ausgenommen, sie stehen direkt über der Heizung.
Allerdings kann es sein, dass spätestens bis zum Sommer der Insektenbefall bestehen bleibt. Und nicht alle Pflanzen werden zu retten sein: Sind noch weiße Wurzeln vorhanden, besteht immerhin die Chance, erklärt die Gartenakademie. Ist die Erde allerdings triefend nass, sind nur noch braune Wurzeln vorhanden und riechen diese muffig, wird die Pflanze am besten direkt entsorgt.