Helfer unter Wasser - Pflanzen für den Gartenteich

Berlin (dpa/tmn) - Ein Gartenteich braucht Seerosen. Und lange Gräser am Rand sowie viele Blattpflanzen, in denen sich Insekten verstecken können. Hobbygärtner müssen bei der Auswahl aber auf die Wassertiefe achten.

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Ein Teich ist für viele Hobbygärtner das Highlight in ihrem grünen Reich. Aber ohne Pflanzen macht der nicht nur wenig her, sie sind auch lebenswichtig. Wasserpflanzen fungieren als Kläranlage des Teiches und Sauerstofflieferanten für das Leben unter Wasser. Und sie bieten zahlreichen Tieren einen Lebensraum. Allerdings eignet sich nicht jedes Gewächs für jeden Standort.

Es gibt Sonnenanbeter, Schattenliebhaber und Gewächse, die sich im Halbschatten wohlfühlen. Außerdem müssen sie in bestimmten Wassertiefen gedeihen. Der Randbereich ist höchstens 30 Zentimeter tief und erwärmt sich rasch. Als Flachwasserzone wird der Bereich zwischen 30 und 50 bis 60 Zentimeter Tiefe bezeichnet. Das Wasser misst in der Tiefwasserzone etwa 80 Zentimeter, manchmal ist es auch tiefer als einen Meter.

„Diese Zonen werden am besten in Stufen angelegt“, erläutert Wendelin Jehle vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau. „In der Schräge haben Substrat und Pflanzen keinen Halt und laufen nach unten weg.“ In der Randzone fühlt sich neben Wasserpflanzen all jenes Grün wohl, das gut mit überflutetem Boden und Staunässe zurechtkommt. Sumpfdotterblumen (Caltha palustris) und Rosenprimeln (Primula rosea), Pfennigkraut (Lysimachia nummularia), Sumpf-Calla (Calla palustris) und Gauklerblume (Mimulus) gehören hierhin.

Die Flachwasserzone ist das Zuhause von Kalmus (Acorus calamus) und Pfeilkraut (Sagittaria), Nadelsimse (Eleocharis acicularis), Wasserfeder (Hottonia palustris ), Hechtkraut (Pontederia cordata) und Wasserhyazinthe (Eichhornia). Dieser Abschnitt ist außerdem für Unterwasserpflanzen geeignet. Sie gedeihen im Verborgenen, sind aber dort unverzichtbar. „Unterwasserpflanzen nehmen Nährstoffe auf und geben Sauerstoff ab“, erklärt Ralf Berkhan vom Naturschutzbund (NABU) Niedersachsen. „Damit halten sie das biologische Gleichgewicht aufrecht und verhindern starkes Algenwachstum.“ Vertreter sind die Krebsschere (Stratiotes aloides) und Laichkrautarten (Potamogeton).

In der tiefsten Zone des Teiches machen sich Wasserschlauch (Utricularia) und Hornblatt (Ceratophyllum), Gelbe Teichrose (Nuphar lutea) und Wasserpest (Elodea) gut. Und natürlich die Seerose (Nymphaea). „Viele Seerosen können innerhalb weniger Jahre oberschenkeldicke Wurzeln entwickeln und Blätter in erheblichem Umfang produzieren, die dann verrotten und vermehrt Schlamm bilden“, erläutert Berkhan. Für den Gartenteich sei beispielsweise eine asiatische Zwergseerose (Nymphaea tetragona) gut geeignet.

Teichpflanzen können direkt in das Substrat kommen oder in Körbe und Taschen. „In größeren Teichen mit einer Fläche von 15 bis 20 Quadratmetern mit einer breiten Uferrandzone ist loses Substrat empfehlenswert“, sagt Jehle. „Darin können sich die Pflanzen ausbreiten und besser entwickeln.“ Körbe haben den Vorteil, dass die Gewächse am vorgesehenen Platz bleiben und in Schach gehalten werden. Das ist auch ein Tipp für wuchsfreudige Pflanzen. Hobbygärtner müssen auf diese Eigenschaft achten. Denn: „Starkwüchsige Pflanzen verdrängen schnell ihre kleineren Nachbarn“, erläutert Jehle.