Gartenmythen erklärt Ist es im Frühling zu spät für Frühblüher?
Essen (dpa/tmn) - Es ist schon bald so weit: Schneeglöckchen, Hyazinthen, Traubenhyazinthen und Narzissen gehören zu den ganz frühen Frühblühern im Garten.
Damit sie im Übergang vom Winter zum Frühling auch austreiben können, brauchen sie zum einen Wurzeln, die sich noch vor dem Frost bilden müssen, erläutert das Blumenbüro in Essen. Und die Pflanzen brauchen einen Kältereiz zum Aufblühen.
Daher müssen die Zwiebelblumen eigentlich den Winter im Boden erleben und folglich schon im Herbst - zwischen September und Anfang November - in die Erde kommen. In milden, frostfreien Perioden im November oder Dezember geht das auch noch.
Aber was, wenn man das vergessen hat? Vorgetriebene Blumenzwiebeln sind dann die Lösung. Gärtner simulieren für diese Pflanzen die fürs Austreiben nötigen Witterungsbedingungen - erst erleben sie im Kühlraum winterliche Temperaturen, dann geht es ins Gewächshaus mit frühlingshaften Bedingungen, erläutern die Experten des Blumenbüros.
Diese vorgetriebenen Zwiebelblumen gibt es schon vor Winterende im Handel. Allerdings dürfen die Pflanzen dann noch nicht ins Freie gesetzt werden. Das ausgetriebene Grün ist anfällig für Frost.
Daher gibt man die Frühblüher nun erst in einen Topf und stellt sie auf den geschützten Balkon, auf die Terrasse oder an den Hauseingang. Nachts holt man die Töpfe ins Haus. Witterungsabhängig - ab etwa März, wenn oft schon kein Bodenfrost mehr droht - können die Pflanzen dann auch in den Gartenboden kommen.
Eines ist aber wichtig: Sie sollten nicht so tief in die Erde kommen wie jene Zwiebeln, die im Herbst gesetzt werden. Ein wenig von der Zwiebelspitze und der frische, grüne Austrieb sollten nicht mit Erde bedeckt sein, rät das Blumenbüro.