Kirschessigfliegen schaden vielen Obststräuchern
Oldenburg (dpa/tmn) - Die Kirschessigfliege gerät zunehmend zu einer Bedrohung für Obstbauern und Hobbygärtner. Die Insekten setzen sich auf Früchte und legen ihre Eier hinein. Dann heißt es schnell handeln.
Die Kirschessigfliege befällt eine Vielzahl von Fruchtgehölzen, die Beeren bilden. 2014 sei sie erstmals flächendeckend in Niedersachsen erfasst worden, berichtet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Sie sei aber in ganz Deutschland zu finden. Hobbygärtner sollten daher künftig ihre Beerensträucher beim Entwickeln der Früchte genau im Auge behalten. Denn: Am besten ernten sie befallene Früchte sofort, aber nur die späteren Befallsstadien sind klar zu sehen. Dann wirken die Früchte als kollabierten sie.
Die Experten raten, grundsätzlich Früchte am besten in kurzen Abständen zu ernten, etwa alle zwei Tage, und schnell zu kühlen. Die befallenen Exemplare kommen in einen gut verschlossenen Plastiksack, der einige Tage in der Sonne stehen sollte. Durch die Vergärung und die Hitze sterben die Tiere ab. Oder sie werden für ein paar Tage eingefroren. Einfach so auf den Kompost dürfen befallene Beeren nicht kommen - hier entwickeln sich die Tiere weiter.
Das etwa drei Millimeter große Tier sticht die heranreifenden Früchte am Gehölz an und legt ihre Eier hinein. Schon am nächsten Tag schlüpfen die Larven und fressen das Fruchtfleisch innerhalb der Beere. Dort verpuppen sie sich anschließend. Unter optimalen Temperaturen von ungefähr 25 Grad kann den Angaben zufolge eine Generation bereits nach 10 bis 14 Tagen abgeschlossen sein, das Heranwachsen mehrerer Generationen pro Saison ist daher möglich.
Befallen von der Kirschessigfliege können alle beerenartigen und weichschaligen Früchte sein - etwa Kirsche, Erdbeere, Brombeere, Himbeere, Johannisbeere, Heidelbeere, Holunder, Pflaume, Pfirsich, Aprikose, aber auch der Hartriegel sowie der Efeu. Die Tiere bevorzugen dunkle Beeren.