Kirschlorbeer schützen: Dickmaulrüssler in Dose locken
Bonn (dpa/tmn) - Der Gefurchte Dickmaulrüssler ist gefräßig: Erwachsene Tiere und der Nachwuchs machen sich gerne über Kirschlorbeer, Eibe und Stechpalme her. Auch Forsythie und Flieder, Erdbeeren und anderes Beerenobst schmecken den Schädlingen.
Der schwarze Käfer mit dem gefurchten Rücken frisst nachts und hinterlässt an den Blatträndern sauber ausgeschnittene Halbkreise oder buchtenförmige Einkerbungen. Profis sprechen hier vom Buchtenfraß. Die Larven stürzen sich auf die Wurzeln.
Hobbygärtner sollten auf eine Doppelstrategie zur Bekämpfung setzen, rät der Verbraucherinformationsdienst aid. Zum einen werden den nachtaktiven Käfern vermeintliche Unterschlüpfe bereitgestellt, wo sie den Tag verschlafen können. Dosen oder Blumentöpfe mit Holzwolle eignen sich hierfür. Der Hobbygärtner kann die Schädlinge so einfach sammeln und etwa in der Biotonne entsorgen.
Die Larven werden mit Nützlingen bekämpft: Nematoden jagen den Nachwuchs im Boden, dringen in sie ein und vermehren sich in ihrem Körper. Die winzigen Fadenwürmer gibt es im Fachhandel oder im Internet.
Sie werden in 15 bis 20 Grad warmes Wasser gegeben, eingerührt und damit an den Wurzelbereich der Pflanzen gegossen. Da Nematoden empfindlich auf UV-Licht reagieren, werden sie am besten erst am Abend oder bei Witterung mit bedecktem Himmel freigelassen.
Eine erste Behandlung sollte zwischen Anfang April und Ende Mai erfolgen - wenn der Boden mindestens zwölf Grad warm ist. Zwischen August und Ende Oktober wird das Ganze wiederholt. Wichtig ist: Wer die Fadenwürmer einsetzt, darf kein Pflanzenschutzmittel verwenden. Denn das tötet auch diese Tiere.