Kräuter-Ernte endet vor dem ersten Frost

Bonn (dpa/tmn) - Die Hochzeit der Kräuter im Garten neigt sich dem Ende. Im Herbst nehmen ihre Qualität und besonders ihr Aroma ab. Was lässt sich jetzt noch gut ernten, und welche Kräuter soll man vor Frost schützen?

Foto: dpa

Der Zentralverband Gartenbau gibt ein paar Tipps:

Borretsch ist nicht winterhart und sollte vor dem ersten Frost komplett abgeerntet werden. Blätter und Blüten eignen sich nicht zum Trocknen, können aber eingefroren werden.

Kapuzinerkresse übersteht schon den ersten Frost nicht. Die letzten Knospen sowie frische Blätter werden also baldmöglichst abgeerntet und eingefroren. Halbreife Früchte lassen ähnlich wie Kapern einlegen.

Petersilie und Schnittlauch lassen sich meist bis zum ersten Frost nutzen. Beide Kräuter sind zwar winterhart, müssen aber eine schützende Decke erhalten. Wer im Winter frische Blätter und Stiele verwerten möchte, stellt am besten je einen Kräutertopf am Fenster im Haus auf.

Dill ist nicht winterhart. Er kann aber getrocknet oder eingefroren lagern. Um neue Pflanzen für das nächste Jahr zu erhalten, lässt man einige Pflanzen stehen und ihre Samen ausreifen. Diese bewahrt der Hobbygärtner dann trocken und lichtgeschützt den Winter über auf.

Die Blätter des Liebstöckels sollten in den nächsten Wochen geerntet und rasch getrocknet werden, damit die Blätter nicht gelb werden und an Aroma verlieren. Auch die Wurzeln können Hobbygärtner nun noch ausgegraben und trocknen. Dazu sollte man sie vorher säubern, schälen und in Stücke schneiden. Übrigens: Die Wurzeln lassen sich auch von Baldrian, Beinwell oder Meerrettich ernten.

Bohnenkraut und Majoran werden vor dem ersten Frost abgeerntet, getrocknet oder eingefroren.

Pfefferminze und andere Minzen sollten rechtzeitig vor dem Winter mit Tannenzweigen abgedeckt werden. Das gilt auch für alle mediterranen Gehölze wie Salbei, Thymian oder Lavendel. Der Schutz sorgt für eine bessere Beschattung an kalten und sonnigen Wintertagen. An frostfreien Tagen sollte der Hobbygärtner sie gießen.

Winterharte Kräuter wie Petersilie, Salbei, Oregano oder Thymian können in den nächsten Monaten noch geerntet werden, auch wenn ihr Aroma nicht mehr so intensiv ist wie im Sommer. Allerdings sollten man den Kräutern keine großen Schnittwunden zufügen, um ein Austrocknen zu verhindern, erklärt der Zentralverband Gartenbau.