Nach dem Winterschlaf: Was im Garten zu tun ist

Bad Zwischenahn (dpa/tmn) - Der Winter ist vorbei, jetzt muss im Garten einiges für die Frühjahrs- und Sommerblüte vorbereitet werden. Das sollte in einem engen Zeitrahmen geschehen. Was wann gepflegt, geschnitten und umgegraben wird, hängt vor allem vom Wetter ab.

Wenn der erste warme Sonnenstrahl in die kahlen Bäume scheint, die Temperaturen langsam steigen und bunte Tulpen und Märzenbecher das Auge erfreuen, wird es Zeit für die ersten Gartenarbeiten des Jahres. Eingepackt in eine dicke Weste, geht es hinaus in die laue Gartenluft. Die Saison ist eröffnet.

Schon während der Winterruhe der Laubgehölze ist es Zeit für einen Pflege- und Auslichtungsschnitt. Der Schnitt von Obstgehölzen sollte wenn möglich erst zum Ausgang des Winters erfolgen. „Dann verheilen die Wunden besser“, rät Erika Brunken, Leiterin der Gartenakademie in Bad Zwischenahn. Schneidet man mitten im Winter, müssten die empfindlichen Schnittstellen viel länger Schnee, Frost und Regen aushalten. Denn der Wundverschluss erfolge immer erst mit dem Wachstum der Pflanzen im Frühjahr.

Bis Ende März lassen sich auch sommerblühende Gehölze wie Rispenhortensie und Sommerflieder gut schneiden. Die Triebe werden eingekürzt und kranke oder abgestorbene Pflanzenteile entfernt. „Je stärker der Schnitt, desto stärker der Austrieb“, sagt Brunken. Sie hat auch für Rosen einen Tipp: „Den richtigen Zeitpunkt für den Schnitt an Rosen ist die Forsythienblüte. Auch wenn die Rose schon ausgetrieben ist, sollte sie dann zurück geschnitten werden.“

Ab März kann der Gemüseliebhaber schon einige Wurzel- und Salatarten, etwa Radieschen, Möhren, Kresse, Rucola oder kleine Blattsalate, direkt ins Freiland säen. Kopfsalat und Kohlrabi werden als Jungpflanzen gesetzt, empfiehlt Martin Krumbein, Fachbereichsleiter Gemüsebau von der Lehr- und Versuchsanstalt Gartenbau in Erfurt.

Falls im Herbst nicht umgegraben wurde, sollte das im Frühjahr zumindest bei schweren Böden mit einem hohen Anteil an Ton und Lehm nachgeholt werden. „Der Boden sollte danach vor der Bestellung etwas ruhen, damit die Mikroorganismen wieder in die oberen Bodenschichten gelangen können und auch die Temperatur etwas ansteigt“, sagt Krumbein. Außerdem hätten die empfindlichen Saatkörner sonst keinen Bodenkontakt und trocknen aus. „Für Saatgut benötigt man eine gleichmäßige, feinkrümelige oberste Bodenschicht“, erklärt der Experte.

Auf angewärmten Böden sollte mit der Gartenkralle oder dem Dreizack möglichst viel organisches Material eingearbeitet werden. Da die Böden durch den Regen mit der Zeit versauern, empfiehlt Brunken, alle zwei bis drei Jahre Kalk zu streuen. Kalk hebt den pH-Wert wieder in den normalen Bereich. „Nicht kalken sollte man unter Rhododendron, denn die bevorzugen eher saure Böden.“

Eine wichtige Arbeit im Frühjahr ist das Düngen. Bei niedrigen Stauden, Hecken und Wildgehölzen kann man mit etwa 3 Liter Kompost und 50 Gramm Hornmehl pro Quadratmeter rechnen. Für Solitärgehölze, hohe Stauden und Rosen empfiehlt Brunken 5 Liter Kompost und 150 Gramm Hornmehl pro Quadratmeter. Aus dem Kompost erhalten die Pflanzen alle nötigen Nährstoffe und Spurenelemente. Das Hornmehl liefert den für das Wachstum verantwortlichen Stickstoff.

Im Frühjahr wollen auch Kübelpflanzen wie Oleander oder Hibiskus umgetopft, geschnitten und gedüngt werden und an besonders warmen Tagen schon mal ein Bad in der Sonne nehmen. Sie sollten vor den Eisheiligen im Mai jedoch nachts immer wieder ins Haus geholt werden.