Partner der Rose - Lavendel braucht aber nährstoffarme Böden

Rain am Lech (dpa/tmn) - Seinen Duft mögen viele. Und seine Blüten stehen für ein idyllisches Urlaubsbild: Der Lavendel ist ein Alleskönner im Garten. Am liebsten wird er neben die Rose gesetzt. Aber das Traumpaar hat ein paar Beziehungsprobleme.

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Wie Wellen schwingen sich die in Reihen gepflanzten Lavendelbüsche durch die leicht hügelige und karge Landschaft Südfrankreichs. Kaum eine Pflanze ist so eng mit einer Landschaft verknüpft wie der Lavendel mit dem Mittelmeerraum. Diese Bilder sind für den Hobbygärtner eine Gedankenstütze, welche Bedürfnisse die Aromapflanze im Garten hat.

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„Lavendel gedeiht auf kargen, nährstoffarmen Böden“, erklärt Heribert Lederer, Gärtner aus Rain am Lech in Bayern. Gleichzeitig braucht die Pflanze sonnige, warme Plätze. Die Blätter reagieren unempfindlich auf Hitze und Sonne, da sie eine wachsartige Schicht haben.

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„Es ist ganz wichtig, dass der Boden die Pflanzen mit Wasser versorgt, aber keine Staunässe aufweist“, erläutert der gärtnerische Leiter des Dehner-Blumenparks. „Vor allem, wenn der Lavendel zu nass steht, geht er kaputt“, sagt Simon Charlesworth, Lavendelzüchter aus dem englischen Kent. Kommt der Lavendel in einen Topf, braucht dieser ein Loch im Boden, damit überschüssiges Wasser abfließt.

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Auch das Substrat muss das Wasser gut abgeben. „Am besten nimmt man eine Kräuter- und Anzuchterde“, empfiehlt der Buchautor Michael Breckwoldt aus Hamburg. Sie trocknet nicht nur rasch ab, sondern hat gleichzeitig auch wenig Nährstoffe. Man kann also in den Wachstumsphasen gezielt Nährstoffe geben und die Dosierung individuell steuern. Sand hilft, den Gartenboden zu lockern. Und er sorgt dafür, dass die Erde nicht zu nährstoffreich ist.

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Rosen und Lavendel sind ein beliebtes Duo im Blumengarten. Allerdings muss man die unterschiedlichen Wachstumsbedingungen beachten. „Die Rose will kräftig gedüngt werden, was für den Lavendel nicht gut ist“, sagt Breckwoldt. Der Lavendel würde auseinanderfallen. Der Hobbygärtner hält daher am besten einen Pflanzabstand von 60 bis 80 Zentimeter ein, magert den Boden für den Lavendel mit Sand ab und versorgt die Rosen regelmäßig mit einem hochwertigen Dünger.

Lavendel hat eine starke Ausstrahlung im Garten: Er sieht schön aus, wenn er blüht, und bildet danach bei richtigem Schnitt ein schönes, graues Polster. „Der Lavendel hat eine hohe Qualität als geformte Pflanze ähnlich wie der Buchsbaum“, findet Breckwoldt.

Der Schnitt ist beim Lavendel besonders wichtig. „Man sollte nach der Blüte nicht zu lange warten, die Polster in Form zu bringen“, erläutert der Buchautor. Im Sommer nimmt der Gärtner nur den Zuwachs seit dem Frühjahr weg, damit die kugeligen Halbsträucher kompakt wachsen. „Man sollte im Sommer auf keinen Fall ins alte Holz schneiden“, sagt Breckwoldt. Sonst bleibe der Neuaustrieb aus. Der Rückschnitt ins alte Holz erfolgt am besten im Frühjahr. „Das wird aber auch nur dann notwendig, wenn die Büsche im Laufe der Jahre zu breit geworden sind oder auseinanderfallen.“

Literatur:

Michael Breckwoldt/Ferdinand von Luckner: Lavendel: Duft und Sinnlichkeit im Garten, BLV-Verlag, München, 128 Seiten, 12,95 Euro, ISBN-13: 978-3835410190