Narzisse und Tulpe Pflegemythen um die Schnittblumen zum Osterfest
Berlin (dpa/tmn) - So mancher gute alte Hausfrauen-Tipp dreht sich um Schnittblumen. Gerade Tulpen und Narzissen sind zum anstehenden Osterfest beliebte Dekorationen im Haus. Ein Anlass, ein paar Ratschläge und Fakten zu den beiden Blumen kritisch zu hinterfragen.
Stimmt es eigentlich, dass ...
1. ... MAN NARZISSEN NICHT MIT ANDEREN BLUMEN IN EINE VASE GEBEN SOLL?
Ja und nein. Nein, denn sonst würden ja auch Floristen keine schönen Gebinde mit Narzissen anbieten. Und ja - weil Narzissen zumindest eine Zeit lang allein ins Wasser kommen sollten. Denn aus ihren frisch abgeschnittenen Stängeln tritt Schleim aus, der andere Blumen welken oder verkümmern lässt, erläutert die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Der Rat lautet also: Narzissen über Nacht alleine in eine Vase geben, wo sie ihren Schleim ausscheiden können. Am nächsten Tag sollten sie dann nicht mehr neu angeschnitten werden, bevor sie in die Vase zu Tulpen und anderen Blumen kommen. Sonst beginnt das Ausbluten von Neuem.
2. ... TULPEN NOCH IN DER VASE WACHSEN?
Ja. Tulpen wachsen in der Vase weiter, auch wenn sie von ihrer Zwiebel getrennt sind. In wenigen Tagen können die Blütenstiele einige Zentimeter länger werden, erläutert das Blumenbüro in Essen. Denn Tulpen pumpen ihre Zellen mit dem Wasser in der Vase auf und wachsen so - nicht wie etwa der Mensch durch Zellteilung. Das Wachstumshormon Auxin macht die Zellen so flexibel und dehnbar. Diese Fähigkeit besitzen auch Narzissen. Daher sollten beide immer in ausreichend hohen Vasen stehen, empfiehlt das Blumenbüro.
Wer nicht möchte, dass die beiden Osterblumen aus einem kompakten Strauß herauswachsen, der sollte ihnen nur wenig Wasser in die Vase geben. Das Blumenbüro rät außerdem, die Stängel direkt unter den Blüten mit einer Nadel zu durchstoßen.
3. ... KUPFERMÜNZEN IN DER VASE FÜR LÄNGERE FRISCHE SORGEN?
Eine Kupferummantelung haben die Ein-, Zwei- und Fünf-Cent-Stücke. Sie halten Schnittblumen aller Art aber nicht länger frisch als üblich, erläutert das Bundeszentrum für Ernährung. Zwar scheint die Annahme erst einmal logisch: Kupfer ist ein Schwermetall, das sich mit Eiweiß verbindet. Dieser chemische Prozess hemmt die Entwicklung von Mikroorganismen. Aber nur ganz wenig Kupfer eines Centstücks geht langsam in das Wasser über, die Effekte sind daher gering. Was wirklich hilft? Frisches Leitungswasser und eine saubere Vase. Viele Experten raten auch zur Zugabe von Blumenfrischhaltemitteln - dem Pulver in den kleinen Tütchen an vielen Sträußen.