Seegras und Glaswolle: Natürliche Dämmstoffe fürs Haus
Leipzig (dpa/tmn) - Seegras dämmt gut, brennt nicht und zieht kein Ungeziefer an. Verbraucher schonen zudem die Umwelt, wenn sie ihr Haus damit dämmen. Und es gibt noch weitere natürliche Dämmstoffe.
Für die Dämmung von Fassaden eignet sich gut getrocknetes Seegras. Denn dem Pflanzenmaterial schade Feuchtigkeit nicht, sagt Roland Pause, Energieexperte der Verbraucherzentrale Sachsen in Leipzig. Milben, Mäuse und anderes Ungeziefer mögen das Material aus dem Meer nicht, da es einen hohen Silikatgehalt hat. Dieser Stoff, der auch Hauptbestandteil von Glas ist, sei außerdem dafür verantwortlich, dass Seegras nicht brenne. Es glimme lediglich kurz auf.
Mit dem natürlichen Baustoff können Verbraucher einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Denn die Entsorgung von Seegras verursache jedes Jahr in Küstenregionen hohe Kosten. Da das Pflanzenmaterial nur schwer verrotte und nicht brenne, sei es Sondermüll, erläutert Pause.
Viele Wärmedämmungen werden aus Recyclingprodukten oder natürlichen Materialien hergestellt. Dämmstoffe aus Mineralwolle können etwa aus Glaswolle bestehen. Diese werde zu 80 Prozent aus Altglas gewonnen und mit Sand und Kaltstein ergänzt, erläutert der Bauherren-Schutzbund (BSB) in Berlin. Mineralwoll-Dämmungen haben den größten Marktanteil bei den Dämmstoffen. Statt Glaswolle können sie auch Steinwolle enthalten, die ebenfalls aus Recyclingmaterial sowie aus Gestein wie Dolomit und Kalkstein bestehen.
Eine Alternative ist die Dämmung aus Altpapier. Es wird mit Mineralsalzen versehen. Den daraus entstehenden Rohstoff Zellulose gebe es als Platten sowie als Einblas- oder Schüttdämmstoff für Zwischenräume, heißt es in dem BSB-Ratgeber „Dämmstoff ABC“.
Holzfasern nehmen Feuchtigkeit gut auf und geben sie wieder ab. Solche Dämmungen bestehen aus Weichholzfasern von Fichten oder Tannen sowie Zusatzstoffen. Kalziumsilikat werde aus Kalk, Sand und Zusatzstoffen gemacht. Man verbaue es besonders gerne als Dämmung für die Innenwände. Die Platten eignen sich daher für die Sanierung denkmalgeschützter Fassaden, die außen nicht verdeckt werden dürfen.