Vorsprung für Salat und Kohlrabi - Das Frühbeet bepflanzen

München (dpa/tmn) - Die letzten Wintertage sind noch zu kalt für Gemüse im Gartenboden. Aber geschützt von einem Kasten und unter Folien wächst bereits ab Februar die erste Ernte heran - im Frühbeet.

Der frühe Vogel fängt den Wurm. Mit Vorsprung können auch Hobbygärtner in das Gartenjahr starten. Sobald die ärgsten Fröste im Februar vorbei sind, wird im Frühbeet Salat ausgesät. Während die Pflanzen im Freien noch keine guten Bedingungen finden, gedeihen sie unter der warmen Haube. Anders als bei der Vorkultur auf der Fensterbank werden sie im Frühbeet abgehärtet.

Ein Frühbeet funktioniert wie ein Gewächshaus in Klein: Der Rahmen aus Holz oder Metall ist mit stabiler Folie bespannt oder mit Kunststoff- oder Glasplatten verkleidet. Er bildet die Wände des Konstruktes, darauf kommt ein Dach, ebenfalls aus Folie oder Platten.

Das Frühbeet sollte sich an einem sonnigen Standort befinden. Die Tage sind noch kurz, das Licht muss ausgenutzt werden. „Eine Grundfläche von ein bis zwei Quadratmetern wären schon gut“, rät Angelika Feiner vom Landesverband Bayerischer Kleingärtner in München.

Bausätze für Frühbeete gibt es in allen Formen, Materialien und Größen im Handel. Einfache Modelle haben ein Stahlbügelgerüst, welches mit Folie überzogen ist. „Der Nachteil solcher Bauformen ist, sie können nur mit viel Aufwand belüftet werden“, sagt Peter Botz, Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Garten-Center in Grafschaft-Ringen in Rheinland-Pfalz. Er rät, ein Minigewächshaus oder eine kastenförmige Konstruktion mit einer Klappe zu wählen.

„Ein fertiges Frühbeet in guter Qualität ist fast so teuer wie ein Gewächshaus. Für viele Hobbygärtner ist Marke Eigenbau deshalb eine Überlegung wert“, sagt der Gärtnermeister Jörn Pinkse aus Celle. Der mobile Rahmen besteht aus Holz. Er kann mit Styroporplatten gedämmt sein. Wer Klinkermauern hochzieht, braucht einen festen Standort. Als Abdeckung für das Frühbeet kommen außer einem Holzrahmen mit stabiler Folie oder Vlies auch Plexiglasscheiben oder gut dämmende Doppelstegplatten infrage. Eine Alternative ist ein altes Fenster.

Fällt die Abdeckung zur Sonnenseite hin ab, kann Wasser gut ablaufen. Im Idealfall ist die Abdeckung mit Scharnieren am Rahmen befestigt. Dann lässt sie sich leicht öffnen und bleibt mit einem zwischen Deckel und Rahmen geklemmten Brett oder Stock offen.

Wenn die langen und harten Fröste vorbei sind, kann die Aufzucht je nach Region, Kleinklima und Dämmung des Frühbeetes bereits Ende Februar bis Anfang März losgehen. Eine gute Grundlage bildet humoser Gartenboden, der vom Unkraut befreit und leicht gelockert wird. Jungpflanzen können direkt hineingesetzt werden, erläutert Pinske. Samen kommen am besten in Aussaat- oder Pikiererde.

Mancherorts sind Beetkästen mit Mist beliebt. Üblicherweise kommen in Schichten Pferdemist, Kompost und Aussaaterde in den Rahmen. „Das Ganze wirkt wie eine natürliche Bodenheizung“, erklärt Botz. Mikroorganismen zersetzen den Mist, Kohlendioxid und Wärme setzt sich frei. Beides dringt an die Oberfläche und bietet den Pflanzen ideale Wachstumsbedingungen. Neben Salat werden zunächst Radieschen, Kohlrabi und Rettich gesät. Wenn sich die Blätter berühren, kommen sie ins Freie - aber frühestens Ende März. Danach dürfen Starkzehrer wie Gurken oder Tomaten in die Erde, sagt Angelika Feiner.

Wichtig für ein Frühbeet ist die Belüftung. Schon bei schwacher Sonneneinstrahlung heizt der Raum auf. „Da können die Pflanzen schnell verbrennen - übrig bleibt Heu“, warnt Pinske. Sobald die Marke von 20 Grad überschritten werde, müsse man die Abdeckung anheben, sagt Botz. Berufstätige schaffen das nicht - ihnen helfe ein automatischer, temperaturgesteuerter Fensterheber.