Wellpappe-Gürtel helfen gegen Apfelwickler

Neustadt/Weinstraße (dpa/tmn) - Gegen Apfelwickler hilft es, an Obstbäumen einen Gürtel aus Wellpappe anzubringen. Das hält die Schädlinge ab. Gartenbesitzer sollten sich mit der Schutzmaßnahme allerdings beeilen.

Die erste diesjährige Generation des Apfelwicklers - auch Obst- oder Apfelmade genannt - sei in diesen Tagen bereits unterwegs, um ihre Eier an Früchten und auf Blättern abzulegen, erklärt die Gartenakademie Rheinland-Pfalz. Um sie davon abzuhalten, werden etwa zehn Zentimeter breite Wellpappe-Streifen unterhalb der Baumkrone am Stamm angebracht. Die Larven der Schädlinge nutzen die Hohlräume der Wellpappe gerne als Unterschlupf zum Verpuppen und Überwintern. Ende Juli und nach der Ernte können die Ringe aus Wellpappe entfernt und samt den eingesponnenen Larven vernichtet werden.

Mit dieser Methode lässt sich der Befall allerdings nur verringern. Gänzlich ausgerottet werden die Schädlinge so nicht. Ergänzend können Nützlinge wie Apfelwickler-Granuloseviren, Trichogramma-Schlupfwespen und Steinernema-Nematoden eingesetzt werden. Auch Meisenarten, Fledermäuse, Spechte und Ohrwürmer rücken Apfelwicklern in ihren unterschiedlichen Entwicklungsstadien zu Leibe.

Apfelwicklerweibchen legen 25 bis 50 Eier im Jahr. Unter günstigen Bedingungen entwickeln sich zwei Generationen: Die erste schlüpft Mitte bis Ende Mai, die zweite im September. Schaden richten die Raupen an: Sie fressen sich durch die Schale und bohren sich in die Früchte bis ins Kerngehäuse. Erkennbar ist der Befall an Bohrlöchern mit braunem Kot, Fraßgängen im Innern und zerstörtem Kerngehäuse. Wurmige Äpfel lassen sich leicht abnehmen. Im Fachhandel werden Obstmadenfallen angeboten, die helfen, einen Befall mit den Schädlingen zu bemerken. Befallene Früchte müssen eingesammelt und vernichtet werden.

Literatur:

Stiftung Warentest (Hrsg.): Pflanzenschutz. Berlin, 22,90 Euro, ISBN: 978-3-86851-019-5