Wenn auf der Fensterbank der Frühling beginnt

Hobbygärtner können jetzt schon in Kleingewächshäusern Gemüse und Blumen vorziehen.

Düsseldorf. Wenn es draußen noch empfindlich kühl sein kann, beginnt auf der Fensterbank schon der Frühling. Hier werden nun erste Gemüsepflanzen ausgesät. Das Vorziehen macht zwar Mühe, doch die lohnt sich.

„Vorkultur ist vor allem unter zwei Gesichtspunkten interessant: Außergewöhnliche Sorten bekomme ich nicht als Jungpflanzen, wohl aber in Form von Saatgut“, erläutert Gottfried Röll von der Bayerischen Gartenakademie.

Doch nicht jede Pflanze sprießt auf der Fensterbank. „Radieschen, Spinat, Rettich oder Möhren werden nicht vorkultiviert“, sagt Röll. Aber etwa Tomaten, Kohlrabi, Zucchini und Gurken genauso wie die Samen von Sonnenblumen, Edelwicken, Glockenreben oder Schwarzäugige Susanne könnten dort in die Erde.

„Benötigt wird ein warmes, möglichst helles Plätzchen. Eine Fensterbank ist ideal“, sagt Peter Botz, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Garten-Center. 18 bis 20 Grad seien optimal, direktes und pralles Sonnenlicht sollte vermieden werden.

Als Gefäße für die Vorzucht eignen sich Töpfe oder Eis- und Joghurtbecher. „Sie benötigen jedoch unbedingt eine Abdeckung. Nur so ist ein gleichmäßig feuchtes Kleinklima gesichert“, sagt Botz. Die Gefäße können mit Klarsichtfolie überspannt werden. Optimal für die Anzucht seien Kleingewächshäuser, sagt Röll.

Die Gefäße müssen sorgfältig gesäubert werden, denn Jungpflanzen werden leicht von Pilzerkrankungen befallen.

Dann wird das Substrat eingefüllt und glattgestrichen. Das Saatgut wird am besten in hochwertige Aussaat-Erde gegeben. Sollen verschiedene Sorten oder Arten in einem Behältnis vorkultiviert werden, werden mit einem Stäbchen Flächen abgetrennt.

„Wenn ich alles Mögliche gleichzeitig pflanze, ist das immer ein Kompromiss“, warnt Botz. Denn die Pflanzen benötigen in verschiedenen Entwicklungsstadien ein unterschiedliches Kleinklima.