Energieerzeugung Strom mit Balkonkraftwerken selbst erzeugen – so klappt es
Wer seinen eigenen Strom produzieren möchte, muss weder über eine eigene Immobilie noch über ein eigenes Grundstück verfügen. Ein Balkon reicht bereits aus, um die Energiekosten zu drücken. Selbst winzige französische Balkone lassen sich nutzen, sofern ein Geländer oder die Fassade nutzbar ist. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten, den Traum vom Balkonkraftwerk zu realisieren.
Die Solaranlage: der Klassiker unter den Balkonkraftwerken
Ein sogenanntes Balkonkraftwerk ist eine Solaranlage (auch Stecker-Solargerät genannt) – man sieht sie häufig mit ein oder zwei Modulen, die vor dem Balkongeländer angebracht sind. Hersteller von Solarmodulen bieten Mini-Varianten für Balkone an. Diese können fest installiert werden oder nur sporadisch zum Einsatz kommen. Bei Letzteren handelt es sich oft um faltbare Varianten, die vor allem für das Camping geschaffen wurden.
Je nach Ausrichtung und Neigung produzieren die Anlagen mehr oder weniger Strom. Dabei hat sich das Prinzip längst bewährt und ist zweifellos empfehlenswert.
Mini-Windkraftanlagen: nicht die beste Wahl
Strom-produzierende Windräder gibt es auch im Mini-Format. Sie sind kleiner als ein Meter und lassen sich an Balkongeländern anbringen. Gibt es genug Wind, können diese Geräte tatsächlich Strom produzieren. In der Praxis sind diese Windkraftzwerge aber deutlich weniger vorteilhaft als Solaranlagen.
Oft sind die Geräte mit drei- bis vierstelligen Preisen auch einfach zu teuer, um sich wirtschaftlich auszuzahlen. Überdies müssen die Bedingungen optimal sein, damit sie Strom produzieren. Mini-Windräder gelten daher nicht als ernst zu nehmende Lösung für das Energieproblem.
Ist jeder Balkon für ein Balkonkraftwerk geeignet?
Leider ist nicht jeder Balkon zu einem Produktionsort für wertvolle Energie ausbaubar. Das liegt einerseits daran, dass die bauliche Beschaffenheit dies mitunter nicht zulässt. Insbesondere Solaranlagen können zu schwer sein, um sicher befestigt zu werden. Die Statik von Balkon oder Geländer sollte vor der Montage unbedingt bedacht werden. Vor allem Mieter haben oft keine Chance, wenn der Vermieter mit baulichen Anpassungen wie Bohrungen in der Fassade nicht einverstanden ist. Zum Glück muss aber nicht immer gebohrt werden.
Andererseits kann auch die Lage des Balkons ungünstig sein, wenn man ein Balkonkraftwerk nutzen möchte. Für Solaranlagen ist Sonneneinstrahlung zwingend erforderlich. Damit genug Energie zusammenkommt, werden die Module am besten nach Süden ausgerichtet. Wer nur einen Nordbalkon hat, muss mit circa 30 bis 40 Prozent weniger Stromausbeute rechnen.
Auch bei Mini-Windkraftanlagen kommt es auf die Lage an. Im Windschatten von Gebäuden reicht die Windenergie oft nicht aus, um Energie zu produzieren. Hinzu kommen störende Luftverwirbelungen, die auf dem Balkon entstehen und das Mini-Windrad bremsen können.
In welchem Fall sich das Balkonkraftwerk auszahlt
Für den Kauf und die Montage von Solarzellen und anderen Stromerzeugern für den Balkon fallen Ausgaben an. Diese können abhängig vom Produktwert und dem Preis des Aufbaus höher oder niedriger sein. Wirtschaftlich zahlt sich der Einsatz natürlich erst dann aus, wenn der Wert der produzierten Energie den Kaufpreis plus die Montagekosten übertrifft. Bis es so weit ist, kann es jedoch Monate oder Jahre dauern. Eine günstige Solaranlage, die viel Strom liefert, zahlt sich in einigen Fällen schon nach einem Jahr aus. Teurere Anlagen oder solche, die weniger Energie liefern, lohnen sich hingegen erst nach mehreren Jahren.
Wer seinen Balkon mit einem Energiekraftwerk ausstatten möchte, sollte vorher also immer eine Rechnung aufstellen, ab wann sich der Einsatz finanziell bezahlt macht. Zu berücksichtigen ist dabei auch die Lebensdauer der Bauelemente. Eine Solaranlage mit einer Garantie von fünf Jahren ist an schlecht besonnten Balkonen keine gute Idee, wenn bei der Rechnung kein ausreichend großes Plus in der Bilanz herauskommt.
Meist ist das Balkonkraftwerk jedoch eine Entscheidung, die man mit gutem Gewissen treffen kann. Dies ist immer individuell zu bewerten.