Internet-Falle — Gefälschter Scheck für ein Rennrad
Ausländische Betrüger locken Verkäufer mit überhöhten Beträgen. Bei der Buchung gibt es ein böses Erwachen.
Düsseldorf. Hans H. aus Wuppertal wollte sein Rennrad verkaufen, bot es im Internet zum Verkauf an. 500 Euro sollte es kosten.
Jetzt hat er es immer noch. Und dazu einen auf seinen Namen lautenden Scheck in Höhe von 2300 Euro, den ihm ein Kaufinteressierter aus London zuschickte, ohne aber wie vereinbart das Rad abzuholen. Ein schönes Geschäft für Hans W.? Nein, eine Falle.
Das bestätigt auch Frank Scheulen, Sprecher des Landeskriminalamts, dem ähnliche Fälle schon häufiger untergekommen sind. „Die Masche ist die: Der Kaufinteressent schickt dem Verkäufer einen deutlich überzeichneten Scheck. Und wenn er dann den Kaufgegenstand abholt, bittet er den Verkäufer, ihm doch bitte den Differenzbetrag auszuzahlen.“
Dabei könne es durchaus auch so laufen, dass der Verkäufer den Scheck zuerst, das heißt noch vor dem Übergabetermin bei seiner Bank einlösen soll und diese den Betrag gutschreibt. Dadurch werde der Verkäufer in Sicherheit gewogen, dass ihm ja nichts mehr passieren könne. Er hat ja sein Geld.
Doch wenn er dann die Differenz zu dem überzahlten Betrag auszahlt und auch noch den verkauften Gegenstand herausrückt, kann es kurze Zeit später ein böses Erwachen geben. Nicht nur wäre der verkaufte Gegenstand — im Fall von Hans H. das Rennrad — weg, sondern auch das Geld. Betrüger arbeiten häufig mit ge- oder verfälschten Schecks ausländischer Geldinstitute, die dann nicht gutgeschrieben werden.
„Das Geld wird dann wieder zurückgebucht, dies kann bei Auslandsschecks mehrere Wochen dauern“, sagt Scheulen. Generell rät er, dass „immer dann die Alarmglocke läuten sollte, wenn das Angebot gar zu verlockend ist.
Dann ist meist etwas nicht in Ordnung.“ Das dachte sich auch Hans H. Und reagierte einfach nicht mehr auf das Angebot des britischen Kaufinteressenten, der zunächst „Micheal Klose“ und in einer späteren E-Mail plötzlich Brian Close hieß.
Herr Klose oder Close hatte ihm noch in gebrochenem Deutsch versichert, dass H. ruhig erst den im Scheck ausgewiesenen Betrag auf seinem Konto gutschreiben lassen solle „und dann mit meinem Transporter Agentur wird kommen.“
H. hat den Scheck zu seinen Akten gelegt. Und dreht noch ab und zu ein paar Runden auf seinem Rennrad, bis er einen seriösen Käufer findet.