Vom Streuner bis zur Diva - eine Katzentypologie
Hamburg (dpa/tmn) - Von der naiven Spielkatze bis zum faulen Fettklops: Es gibt viele Typen von Katzen. Was das Tier mag oder nicht, hängt dabei vom Charakter ab. Denn nicht jede Katze hat die gleichen Vorlieben.
Wie viel Fürsorge der Vierbeiner braucht, ist deshalb unterschiedlich. Was für welchen Katzentyp richtig ist, zeigt folgender Überblick:
Der Fettklops: Bewegung? Nicht gerade die Lieblingsbeschäftigung dieses Katzentyps. Der Fettklops räkelt sich lieber auf dem Sofa und genießt dabei Streicheleinheiten. Nur für die Nahrungsaufnahme wird Bewegung in Kauf genommen. „Um den Fettklops aus der Reserve zu locken, sollten Besitzer von normaler Nahrung auf Futterbälle umsteigen“, erklärt Tjalda Saathoff vom Berufsverband der Tierpsychologen und Tiertrainer in Bad Bramstedt. Sie machen das Fressen schwerer und förderten die Intelligenz. Hungern sollte die Katze trotz Übergewicht nicht. „Es ist besser die Futtermenge, über den Tag verteilt zu reduzieren“, rät Saathoff.
Die Aggressive: Sie springt mit ausgefahrenen Krallen auf den Schoß und lässt sich nicht gerne anfassen. Die kampflustige Katze neigt dazu, Menschen in ihrer Umgebung zu beißen oder zu kratzen. Sobald Kinder im Haushalt sind, ist besondere Vorsicht geboten. Denn dieser Typ Katze ist oft unberechenbar. Der Grund: ein nicht ausgelebter Spiel- oder Jagdtrieb. „Sie braucht dringend viel artgerechte Beschäftigung“, sagt Barbara Schöning von der Gesellschaft für Tierverhaltensmedizin und -therapie in Hamburg. Am besten hat diese Katze so viel Freilauf wie möglich. Bei diesem Typ brauchen Besitzer besonders viel Verständnis und Geduld.
Die Diva: Diese Katze macht sehr deutlich, was sie mag und was nicht. Sei es der neue Kratzbaum oder das Katzenfutter: Sobald ihr etwas nicht gefällt, verzieht sie sich gerne mal beleidigt in eine Ecke. „Die Diva bestraft ihren Besitzer aber am liebsten durch striktes Ignorieren“, sagt Birgitt Thiesmann von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten in Hamburg. Wer dann ständig hinter ihr herläuft, unterstützt seinen überanspruchsvollen Vierbeiner aber nur. Besser sei es, auf die Divenhaftigkeit nicht einzugehen. „Mag die Katze das Futter nicht, dann muss sie eben mal hungern“, sagt Thiesmann. Aber Achtung: Vor dem temporären Nahrungsentzug sollten Besitzer sicherheitshalber den Tierarzt konsultieren. Die Vierbeiner dürfen nicht zu lange hungern.
Die Spielkatze: Ob Tischdecke oder Gardine - diese Katze sieht in allem ein potenzielles Spielzeug. „Sie ist gewöhnlich sehr jung“, sagt Birgitt Thiesmann. Wer eine Spielkatze bei Laune halten will, braucht viel Energie oder einen ähnlich agilen Katzenpartner. „Ist ein Zweittier ausgeschlossen, kann auch Futter mit geringerem Energiegehalt helfen.“
Die Scheue: Sobald Besuch da ist, sucht diese Katze das Weite. Blitzschnell verkriecht sich das Phantom unter dem Bett oder Sofa. Besonders Katzen, die nicht früh an Menschen gewöhnt wurden, neigen zu diesem ängstlichem Verhalten. „Die scheue Katze benötigt viel Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten“, erläutert Thiesmann. Diesen Typ könne man nur mit viel Geduld aus der Reserve locken. „Sie ist leicht einzuschüchtern und muss entsprechen sensibel behandelt werden.“ Konkret heißt das: Statt eine laute Party in der Wohnung zu feiern, trifft man sich lieber mit Freunden außerhalb.
Der Streuner: „Katzen sind hoch spezialisierte Jäger, die viel Zeit damit verbringen, ihre Umwelt zu erkunden, zu lauern, sich anzuschleichen“, erklärt Schöning. Deshalb ist es nicht ungewöhnlich, dass der Streuner sein Katzenleben auf der Straße genießt. Nur wenn der Streuner regelmäßig raus darf, ist er ausgeglichen. Doch sobald die Tür zu bleibt, ist diese Katze kein angenehmer Hausgenosse. Denn dann wird das Tier unsauber und unglücklich. „Aus einem Streuner kann man keine Wohnungskatze machen“, sagt Schöning. Hier funktioniert das Zusammenleben nur nach dem Motto: leben und leben lassen.
Die Schmusekatze: Wie ein Schatten lauert dieser Katzentyp immer und überall, egal ob auf dem Sofa oder dem Bett. Dabei hält der Stubentiger ungern Grenzen ein, insbesondere räumliche. „Hier helfen nur strikte beziehungsweise lautstarke Anweisung“, rät Thiesmann. Obwohl das Kuschelbedürfnis der Katze manchmal nervt, sollte man es nicht ignorieren. Am besten ist es, intensive Schmusemomente in den Tagesablauf zu integrieren.