Störungen und Sperrungen Bahn-Kunden mussten 2017 häufiger auf verspätete Züge warten

Berlin (dpa) - Bahn-Kunden brauchten im vergangenen Jahr Geduld: Baustellen, Stürme und Brandanschläge hielten zahlreiche Züge auf. Im Nah- und Fernverkehr gab es mehr Verspätungen als im Jahr zuvor - dabei will die Bahn da eigentlich besser werden.

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Nur 78,5 Prozent aller ICE und Intercity waren 2017 pünktlich, 0,4 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr, wie aus Konzernzahlen hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorlagen.

Dazu trugen demnach auch hauseigene Probleme bei: Störungen am Schienennetz und an den Zügen, zum Beispiel nach der Eröffnung der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Berlin und München im Dezember. Hinzu kam die lange Streckensperrung nach einer Baupanne bei Rastatt.

Konzernchef Richard Lutz kippte daraufhin schon im November das Jahresziel von 81 Prozent an pünktlichen Zügen. Dieses Jahr soll es wirklich besser werden: Die Bahn hält daran fest, die Quote sogar auf 82 Prozent zu erhöhen. 2021 sollen es dann 85 Prozent sein.

Auch im Nahverkehr lief es 2017 etwas schlechter. Dort waren 94,4 Prozent der Züge pünktlich, 0,3 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Die Bahn wertet ihre Züge bis zu einer Verspätung unter sechs Minuten als pünktlich.

Um den Sanierungsstau im 33 000 Kilometer langen Streckennetz abzubauen, hat die Bahn 2017 auf Rekordniveau gebaut: 7,5 Milliarden Euro wurden investiert, um etwa Gleise, Weichen und Signale zu erneuern. In Spitzenzeiten im Sommer gab es bis zu 1000 Baustellen gleichzeitig.

Im Juni gab es dann aus Anlass des G20-Gipfels mehrere Brandanschläge an Gleisen, im August und September musste die Rheintalbahn nach einer Baupanne gesperrt werden, im Oktober und November warfen Herbststürme Bäume auf Oberleitungen und Gleise.

Trotzdem entscheiden sich immer mehr Reisende für die Bahn. Für 2017 und 2018 rechnet der Konzern mit Rekordzahlen. 2016 waren die Kunden 139 Millionen Mal mit ICE und IC gereist.