Bahnstreik endet schon am Samstag - Verspätungen bis Sonntag
Berlin (dpa) - Der Streik der Lokführer ist nach einem Gerichtsurteil rechtmäßig. Trotzdem wollen sie nun früher als geplant wieder an die Arbeit gehen. Doch auch am Sonntag wird es noch Einschränkungen geben.
Alle Informationen für Reisende gibt es hier.
Bahnkunden können ein wenig aufatmen: Die Lokführer wollen ihren bundesweiten Streik schon am Samstag um 18.00 Uhr beenden. Diese „Versöhnungsgeste“ kündigte der Chef der Gewerkschaft GDL, Claus Weselsky, am Freitag (7. November) überraschend an. Zuvor hatte das Landesarbeitsgericht Hessen den eigentlich bis Montagfrüh geplanten Streik auch in zweiter Instanz für rechtmäßig erklärt.
Besonders im Fernverkehr müssen sich die Fahrgäste aber weiter auf Ausfälle und Verspätungen einstellen. Im Nahverkehr sollen im Laufe des Sonntags wieder deutlich mehr Züge fahren, teilte die Bahn mit.
Die Lokführer hatten ihre Arbeit im Güterverkehr schon am Mittwoch niedergelegt, im Personenverkehr in der Nacht zum Donnerstag - und sich damit in Politik und Öffentlichkeit viel Kritik eingehandelt.
Millionen Bahnreisende mussten auch am verkehrsreichen Freitag improvisieren und sich auf ein schmales Zugangebot einstellen. Nur ein Drittel der Fernzüge fuhr, in den Regionen waren es zwischen 15 und 60 Prozent - teils mehr als erwartet. In vielen Zügen blieben dennoch Plätze frei, weil Reisende auf Auto und Fernbus umstiegen. Auf den Straßen in den Städten und auf den Autobahn kam es zu Staus.
Am Wochenende trifft der Streik neben Urlaubsrückkehrern zum Ferienende in Niedersachsen und Bremen auch Fahrgäste, die zum Mauerfall-Jubiläum nach Berlin wollen. Schon nach den Ersatzfahrplänen war jedoch geplant, dass auf den wichtigen Strecken aus Richtung Hannover stündlich ICE-Züge in die Hauptstadt fahren.
Bahnreisende finden online Informationen über den Ersatzfahrplan. Die beste Adresse dafür ist die Live-Auskunft der Bahn. Dort gibt es Auskunft über alle Züge, die jeweils in den nächsten zwölf Stunden fahren. Auf dem Smartphone finden Fahrgäste diese Infos mit der App DB Navigator oder unter m.bahn.de.
Der Ersatzfahrplan wird fortlaufend entsprechend der aktuellen Verkehrslage aktualisiert. Hat sich der Fahrgast eine Zugverbindung herausgesucht, sollte er diese direkt vor Reiseantritt noch einmal prüfen, um sicherzugehen, dass sie noch aktuell ist.
Allgemeine Verkehrsmeldungen gibt es unter bahn.de/aktuell. Dort können Kunden herausfinden, in welchem Bundesland es regionalen Ersatzverkehr gibt. Informationen zum Streik gibt es auch telefonisch unter der kostenlosen Servicenummer 08000/99 66 33.