Das ändert sich für Passagiere durch Airline-Allianzen

Berlin (dpa/tmn) - Air Berlin ist seit Dienstag (20. März) Mitglied in der Airline-Allianz Oneworld. Was ändert sich durch solche Zusammenschlüsse für die Fluggäste? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick:

Wie verändert sich der Flugplan?

Beim Flugplan werden die Veränderungen am spürbarsten. Bediente Air Berlin bislang 162 Ziele, können Passagiere nun laut dem Unternehmen rund 800 Ziele bei Air Berlin buchen. Will ein Fluggast zum Beispiel von Berlin nach Sydney fliegen, muss er nicht bei zwei verschiedenen Airlines buchen. Er bekommt ein Ticket und muss nur einmal bezahlen. Die Partner innerhalb der Allianz, in diesem Beispiel Air Berlin und Qantas, vermieten sich im Rahmen des sogenannten Codesharings gegenseitig Sitzplätze in ihren Maschinen. Bei Lufthansa erhöht sich die Flugauswahl durch die Mitgliedschaft in der Star Alliance von 216 auf 1300 Ziele.

Was ändert sich bei der Flugabfertigung?

Hat ein Fluggast eine Verbindung mit mehreren Partnern einer Allianz gebucht, kann er sich und das Gepäck gleich am Startflughafen bis zum Ziel einchecken. Beim Umsteigen stehen Flugpassagieren auch die Service-Schalter und Mitarbeiter der Partner-Airlines zur Verfügung. Die Airlines innerhalb einer Allianz versuchen darüber hinaus, das Umsteigen zu erleichtern, indem sie zum Beispiel Anschlussflüge innerhalb eines Terminalbereichs anbieten.

Was ändert sich beim Meilensammeln?

Vielflieger können bei allen Partnern Meilen sammeln und auch bei allen einlösen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Vielflieger ab einer bestimmten Meilenanzahl damit auch die Flughafenlounges der Partner nutzen können.

Gibt es auch Nachteile?

Für Fluggäste kann es etwas komplizierter werden, Ansprüche geltend zu machen. Geht es um die EU-Fluggastverordnung, die zum Beispiel Entschädigungen aufgrund von Flugausfällen regelt, müssen sich Passagiere an das Unternehmen wenden, das den Flug ausgeführt hat, erläutert der Reiserechtler Paul Degott. Ansprüche aus dem Luftbeförderungsgesetz, das greift, wenn zum Beispiel Gepäck verloren geht, richten sich dagegen an die Airline, bei der Kunden den Flug gebucht haben. „Bei größeren Problemen haben Fluggäste unter Umständen mehrere Gegner“, erklärt Degott. Auch müssen Passagiere darauf gefasst sein, dass es bei einem von einem Partner abgewickelten Flug unter Umständen einen schlechteren Service als gewohnt gibt.

Welche anderen Airline-Allianzen neben Oneworld gibt es?

Es gibt drei große Allianzen von Airlines: Die kleinste davon ist Oneworld (unter anderem American Airlines, British Airways, Iberia, Qantas). Außerdem gibt es Skyteam (Air France KLM, Aeroflot, Alitalia, Delta). Das größte der drei Bündnisse ist die Star Alliance (Lufthansa, Singapore Airlines, United Airlines, Thai Airways). Daneben gibt es einige regionale Zusammenschlüsse.