Hexenbesen raus: Walpurgisnacht im Harz steht bevor
Thale (dpa) - Bald ist Walpurgisnacht. In der Nacht zum 1. Mai wird der Winter ausgetrieben und der Frühling begrüßt. Nach Angaben des Tourismusverbandes feiern 20 Orte der Region mit. Die nach der heiligen Walburga benannte Nacht ist eine der größten Attraktionen der Gegend.
Das größte Fest gab es vergangenes Jahr mit 8000 Gästen in Thale. „Greifen auch Sie zu Hexennase, Besen, Zauberhut, Mistgabel, Teufelshorn oder -schwanz“, empfiehlt der Veranstalter. Auf dem Programm stehen Musik, Comedy, ein Walpurgismarkt und eine Teufelsshow um Mitternacht. Schierke verspricht drei Tage „voller Mystik und mittelalterlicher Klänge“. Auf Schloss Wernigerode steigt ein Ritterfest.
Der Goslarer Marktplatz soll sich in einen Hexenkessel verwandeln. Am Stieger See können die Besucher einen Führerschein auf dem Hexenbesen ablegen. Goethes „ Faust“ wird als Rockoper in der Brockenherberge auf der Brockenkuppe aufgeführt.
Die Walpurgis-Tradition geht auf ein heidnisches Frühlingfest zurück. Später ließ die Kirche am 30. April den Geburtstag der heiligen Walburga feiern, der Schutzpatronin gegen Aberglauben und Geister. Dass daraus ein Hexen-Mythos entstand, hat mit der Inquisition zu tun.
Goethe machte die Walpurgisfeiern berühmt: Im „Faust“ beschrieb er, wie Hexen auf Besen zum Brocken reiten. Kapitel 24 des Klassikers spielt in der „Gegend von Schierke und Elend“. Darin fragt Mephistopheles Faust: „Verlangst du nicht nach einem Besenstiele?“