Kein Ende des Kreuzfahrt-Booms in Sicht
Hamburg (dpa) - Kreuzfahrten werden weltweit immer beliebter. In Europa ist Deutschland der Motor des Wachstums. In zwei oder drei Jahren sind die Deutschen Kreuzfahrernation Nummer eins.
Auch nach jahrelangem Aufwärtstrend sehen die großen Kreuzfahrtreedereien kein Ende des Booms. Selbst der nordamerikanische Markt, der am weitesten entwickelt sei, biete noch große Wachstumsmöglichkeiten, sagte Christine Duffy, die Präsidentin des internationalen Kreuzfahrtverbandes CLIA, bei der Kreuzfahrtmesse Seatrade Europe (24. bis 26. September) in Hamburg. Und die europäischen und asiatischen Märkte lägen im Vergleich zu Nordamerika nochmals deutlich zurück. „Bis 2014 kommen 26 neue Schiffe für sieben Milliarden Dollar auf den Markt“, sagte Duffy. „Das zeigt unser Vertrauen in die Zukunft und die Möglichkeiten, in neue Märkte zu expandieren.“
Die Kreuzfahrtindustrie habe sich in den vergangenen zehn Jahren globalisiert. Die Kunden kämen von überall auf der Welt und könnten weltweit Ziele ansteuern. In diesem Jahr nähmen erstmals mehr als 21 Millionen Passagiere an einer Kreuzfahrt teil. In Europa ist Deutschland der Wachstumsmarkt Nummer eins. Im vergangenen Jahr buchten 1,5 Millionen Passagiere aus Deutschland eine Kreuzfahrt, aus Großbritannien 1,7 Millionen. Diese beiden Länder stellen damit mehr als die Hälfte der europäischen Passagiere. Aber auch kleinere Märkte wie die Schweiz oder Belgien und neue Märkte wie Russland und die Türkei wachsen kräftig. Daran ändere auch die Krise in einigen Teilen Europas nichts.
„Wir haben den Markt in den vergangenen Jahren mit maßgeschneiderten Angeboten für deutsche Passagiere erst richtig entwickelt“, sagte Richard J. Vogel, der Chef von TUI Cruises. Im nächsten Jahr kämen wieder vier neue Schiffe mit rund 12 000 Plätzen auf den Markt, zwei von Aida, zwei von TUI. Es gebe keine Probleme, die Schiffe auch zu füllen. „Es gibt keine Überkapazitäten.“ Bereits jetzt machten Kreuzfahrten rund zwölf Prozent aller Pauschalreisen aus. Insgesamt sehe er ein Potenzial von drei Millionen Passagieren aus Deutschland, das doppelte von heute.