Leipziger Bahnhof bleibt vier Tage dicht - Umwege für Reisende
Leipzig (dpa) - Der City-Tunnel Leipzig geht nach jahrelangen Verzögerungen im Dezember endlich in Betrieb. Dieser Tage wird er per Software ins Bahnnetz integriert - vier Tage lang dreht sich daher kein Rad auf dem Hauptbahnhof.
Auf dem Leipziger Hauptbahnhof stehen seit Mittwoch (25. September) vier Tage lang alle Signale auf Rot. Tausende Reisende müssen Umwege in Kauf nehmen, der Bahnhof wurde für 96 Stunden voll gesperrt. Grund ist die bevorstehende Inbetriebnahme des City-Tunnels für den Bahnverkehr im Dezember. Die Software an den elektronischen Stellwerken muss dafür umgestellt werden. Erst ab Sonntag (29. September) 08.00 Uhr sollen die Züge wieder fahren.
Damit Reisende trotzdem an ihr Ziel kommen, hat die Deutsche Bahn ihre Fahrpläne im Nah- und Fernverkehr umgeschrieben und einen Ersatzverkehr mit Bussen und Straßenbahnen organisiert. Fahrgäste kommen damit zu anderen Bahnhöfen der Stadt.
Am Mittwoch blieb das von manchen befürchtete Chaos aus. „Die Situation ist so ruhig und geordnet, wie wir uns das vorgestellt hatten“, sagte eine Bahnsprecherin. Die Sperrung habe gut geklappt. Der Ersatzverkehr und auch das Umsteigen funktionierten.
Der ICE Leipzig-Berlin etwa startet und endet im Zwei-Stunden-Takt am Bahnhof Messe. Reisende brauchen nun - vom Hauptbahnhof via Straßenbahn und weiter mit dem ICE ab Messe - eineinhalb Stunden und damit rund eine halbe Stunde länger. Der ICE Hamburg-München fährt von Mittwoch bis Sonntag nicht über Leipzig, sondern über Halle. Generell sollten Reisende eine längere Fahrzeit von etwa einer halben Stunde einkalkulieren, sagte die Sprecherin.
Der rund 960 Millionen Euro teure City-Tunnel soll am 14. Dezember eröffnet werden. Einen Tag später soll dann der S-Bahn-Verkehr mit neuem Fahrplan rollen. Der City-Tunnel führt zwischen Hauptbahnhof und Bayerischem Bahnhof unter der Leipziger Innenstadt hindurch. Seine Fertigstellung hatte sich um mehrere Jahre verzögert.