Las Vegas Die Stadt, wo Träume wahr werden können
Mit fast 43 Millionen Touristen im Jahr ist Las Vegas eines der weltweit beliebtesten Reiseziele. Ein facettenreiches Reiseziel, das viel mehr zu bieten hat als Glücksspiel.
„Was in Vegas passiert, bleibt in Vegas!“ Solche Zitate haben Las Vegas’ Ruf als „Sin City“ — als „sündige Stadt, die niemals schläft“ — begründet. Unzählige Hollywoodfilme haben diesen Mythos aufgegriffen. Vielleicht ist es ja dieses verruchte Image, das die Glitzermetropole inmitten der Wüste Nevadas so faszinierend macht.
1905 wurde Las Vegas als Eisenbahnstadt gegründet. Mit dem Bau des Hoover Dam von 1931 bis 1935, der die Versorgung Las Vegas’ mit Trinkwasser gewährleistet, sowie der Legalisierung des Glücksspiels in Nevada im Jahr 1931, wurde der Grundstein für das schnelle Wachstum der Stadt gelegt.
Bugsy Siegel setzte Anfang der 1940er Jahre mit dem Bau der ersten Hotels mit integriertem Spielcasino eine Entwicklung in Gang, die bis heute anhält. 1960 hatte die Stadt bereits 100.000 Einwohner. Heute ist Las Vegas mit über 613.000 Einwohnern Nevadas größte Stadt. Hinzu kommen jährlich mehr als 40 Millionen Menschen, die Las Vegas besuchen, darunter auch viele Geschäftsreisende sowie Touristen, die die Stadt als Ausgangspunkt für ihre USA-Tour — zum Beispiel mit dem Wohnmobil — nutzen.
Las Vegas ist also nicht mehr nur für all diejenigen attraktiv, die die Glitzer- und Glücksspielwelt der Metropole reizt, sondern zunehmend auch für Familien und Outdoor-Fans. Die als „Entertainment Capital of the World“ bekannte Wüstenstadt besteht eben nicht nur aus Casinos, sondern hat unzählige Freizeitmöglichkeiten für jedes Alter.
Jenseits des Gambling hat Las Vegas mittlerweile sehr viel zu bieten und es ist spannend, die Stadt auch aus anderen Perspektiven kennenzulernen — von Shows, über Kulinarik, Kunst und Attraktionen bis hin zu Outdoor-Aktivitäten. Für diese neue Entwicklung spricht, dass die Besucherzahlen weiter deutlich steigen, die Umsätze an den Spieltischen aber konstant bleiben, obwohl jeder Besucher immer mehr Geld in der Stadt lässt.
Diese Trendwende leitete Steve Wynn 1989 mit der Eröffnung des Hotels Mirage ein, das unter anderem mit der Siegfried & Roy Show neue und vor allem sehr zahlungskräftige Kundschaft anlocken konnte. „Besucher aus aller Welt kommen wegen unserer fabelhaften Unterhaltungs-Angebote nach Vegas“, erklärt Cathy Tull, Senior Vice President im Bereich Marketing der Las Vegas Convention and Visitors Authority. „Deshalb freuen wir uns, Stars und ihre Fans bei uns zu begrüßen.“
Attraktionen über Attraktionen
Die „Unterhaltungs-Haupstadt der Welt“ hat ihren Namen auch wirklich verdient. Das Angebot ist riesig — und zudem erstklassig. Auf den Bühnen von Las Vegas traten Künstler wie Frank Sinatra, Sammy Davis Jr., Dean Martin oder David Copperfield auf. Auch heute will Las Vegas diesen Vorrang behalten — durch Auftritte international bekannter Stars und atemberaubende Bühnenshows.
„Only-in-Vegas“ — das gibt es nur in Vegas — lautet die Zauberformel für Unterhaltung auf Weltniveau. Lionel Richie, Céline Dion, Rod Stewart, Elton John oder Carlos Santana sind bereits in Las Vegas zu Hause. Jetzt sind unter anderem noch Britney Spears, Jennifer Lopez, Boyz II Men und Mariah Carey dazugekommen. Man hat die Qual der Wahl: Will man zu den mitreißenden Artisten der Cirque du Soleil-Programme, zur spektakulären Wasser-Show „Le Rêve — The Dream“, zu Musik-Shows oder zu Zauberern oder …
Nach dem Showbesuch und dem Dinner in einem der vielen tollen Restaurants sollte man ins Nachtleben eintauchen. Tipp: Der Tao-Nightclub im Hotel Venetian. Um den langen Warteschlangen am Eingang des Clubs zu entgehen, reserviert man am besten schon zum Dinner einen Tisch und genießt die vorzügliche asiatische Küche. Dann erhält man nämlich ein Eintrittsticket für den angesagten Club und wechselt nach dem Essen einfach dorthin.
Dem Las Vegas Rausch kann man sich natürlich überall auf dem berühmten, 6,8 Kilometer langem Strip hingeben. Ein Hotel-Casino reiht sich an das nächste — das Lichterkarussell der Neon-City dreht sich die ganze Nacht. Dabei gibt es auch kostenlose Attraktionen zu bestaunen. Vor dem Mirage können Besucher den — in einer Lagune mit Wasserfällen und Palmen liegenden — Vulkan bestaunen, der von Sonnenuntergang bis Mitternacht alle 15 Minuten explodiert und Feuerbälle bis zu vier Meter hoch spuckt.
In der Shopping Mall des Caesars Palace plätschert nicht nur der Trevi-Brunnen, sondern auch Atlantis geht im Viertelstundentakt unter. Nur ein paar Schritte weiter tanzen die berühmten Bellagio-Fountains. Mehr als 1000 Düsen schießen, rhythmisch zur Musik von Frank Sinatra, Elton John, Whitney Houston, Andrea Bocelli oder auch Bruno Mars, choreographische Wasserfontänen in die Lüfte. Einen tollen Blick auf die Wasser-Show hat man übrigens vom Hotel Cosmopolitan, das nicht nur einen schicken Barbereich hat, sondern auch das einzige Hotel in Vegas mit Balkonen ist.
Eine fantastische Aussicht, vor allem abends auf die hell erleuchtete Stadt, bietet auch der High Roller — das größte Riesenrad der Welt. Er ist das Herzstück des LINQ-Komplexes, dem Erlebniszentrum der Caesars Entertainment Corporation. Doch nicht nur das Panorama ist inspirierend, dank des neuen Yoga-Erlebnisses können Gäste auf 167 Metern Höhe Körper und Geist auf ein neues Level heben. Die Session dauert eine Stunde, also zwei Umdrehungen, und bis zu sechs Teilnehmer haben in einer Kabine Platz.
Der dem Grand Canyon nachempfundene Adventuredome im Hotel Circus Circus lockt die Besucher mit Achterbahnen und anderen Fahrgeschäften sowie Indoorklettern mit Bungee Jumping und vielem mehr. Noch rasanter wird es auf dem Stratosphere Tower bei einer von vier extremen Attraktionen in über 300 Metern Höhe. Auf den Strip zurück geht es für Wagemutige dann nicht mit dem Fahrstuhl, sondern mit dem Sky-Jump, der einen kontrollierten freien Fall ermöglicht und das Adrenalin hochschnellen lässt.
Entspannung inmitten des Strip
Nach so viel Abenteuer ist Erholung angesagt. Im Hotel Bellagio verzaubern die Bellagio Conservatory and Botanical Gardens die Gäste, je nach Jahreszeit, mit einer thematisierten Blumenlandschaft.Gegenüber im Flamingo Hotel können Flamingos, Schwäne, Koi-Fische und Schildkröten bestaunt werden, und im Shark Reef Aquarium des Mandalay Bay Hotels wandern die Besucher durch Nachbildungen alter Tempelruinen und gesunkener Galeonen — umgeben von Haien und anderen Meerestieren.
Im Mirage ist der „Siegfried & Roy’s Secret Garden and Dolphing Habitat“ Heimat der berühmten weißen Tiger, aber auch weißer Löwen und Schneeleoparden. Im angrenzenden Dolphin Habitat können Delphine beobachtet werden, und es kann sogar zusammen mit ihnen gemalt werden.
2016 wurde der zur MGM Gruppe gehörende „The Park“ (www.theparkvegas.com) eröffnet. Am westlichen Teil des Strip, zwischen den Hotels New York-New York und Monte Carlo gelegen, ist „The Park“ ein zentraler Treffpunkt, der eine Vielzahl an Restaurants und Bars bietet. Auf 1,2 Hektar wurden mehr als 3000 Wüstenpflanzen und über 200 Bäume gepflanzt, in deren Schatten Besucher zum Verweilen und Entspannen eingeladen werden.
Ein Highlight des Parks sind neben Kunstskulpturen, zwei über zwei Meter hohe und 30 Meter lange Wasserfälle, die nachts wunderschön beleuchtet sind. Sowohl Indoor als auch Outdoor laden die Restaurants ein: ob das Beerhaus mit einer großen Auswahl an regionalen und überregionalen Biersorten oder das Sake Rok mit japanischer Küche.
Auch kulinarisch ist Las Vegas nämlich auf dem Vormarsch: In den letzten Jahren haben Sterneköche aus Frankreich, Spanien und Japan und natürlich auch die besten Chefs Amerikas eigene Restaurants eröffnet. Der besten Burger des Landes rühmt sich Las Vegas sowieso.
Zu einem Las Vegas Besuch gehört natürlich auch ein Einkaufsbummel, denn hier wird Shopping wirklich zum Erlebnis. Viele Hotels haben eigene Shopping-Passagen, die für jeden Geldbeutel das Passende bieten. Tipp: Unter www.LasVegas.com den „Shop Las Vegas Passport“ downloaden. Er enthält Coupons, die gegen Geschenke und Rabatte in vielen Las Vegas Malls eingelöst werden können.
Aber auch jenseits der Hotels und Shopping-Malls lässt sich in Las Vegas viel entdecken: zum Beispiel die Geschichte der Mafia in der Spielerstadt im „Mob Museum“ oder die Geheimnisse der Wüste im Öko-Museum „Springs Preserve“.
Downtown Las Vegas
In Downtown, wo vor über einhundert Jahren das ursprüngliche Las Vegas entstand, können Besucher in der 16.000 Quadratmeter großen Fußgängerzone „Fremont Street Experience“ jeden Abend ein Farbenspiel der besonderen Art erleben: Das Videodach fasziniert zur vollen Stunde mit einer spektakulären Licht- und Musikshow. Downtown spiegelt die junge Historie von Las Vegas wider — es lohnt sich, das Viertel zu entdecken. Traditionshotels wie das Golden Nugget strahlen nach umfangreichen Renovierungen im neuen Glanz, und auch das älteste Casino der Stadt „El Cortez“ ist dort zu finden.
Ebenso wie das Neon Museum, am Nordende des Las Vegas Boulevard, dessen Besuch man unbedingt einplanen sollte. Dort wird die Geschichte der Stadt anhand der letzten Ruhestätte der Leuchtreklamen in Las Vegas erzählt. Schon beim ersten Blick auf das Museum zeigt sich die Historie der Stadt: die muschelförmige Lobby des ehemaligen La Concha Motels, das früher am Südende des Strip stand, beherbergt nun den Eingang des Museums.
Von hier tauchen die Besucher in vergangene Zeiten ein. Das im freien gelegene Neon Museum beherbergt mehr als 150 Neonschilder, von einzelnen Buchstaben bis hin zu ganzen Schriftzügen und Reklametafeln, die bis auf die 30er Jahre zurückgehen. Bei geführten Touren werden die einzigartigen Geschichten der Neonschilder erzählt — von Entwurf und Inspiration über die Entstehung bis hin zur Rolle, die die einzelnen Schilder in der Vergangenheit der Stadt spielten.
So schlendert man vorbei an legendären Casinonamen wie Stardust, Desert Inn oder Riviera — die auch als Drehorte von vielen Filmen und Serien wie Vegas, Ocean’s Eleven oder Hangover dienten. Das Neon Museum (www.neonmuseum.org) hat täglich geöffnet und bietet auch abends Führungen an.
Ein berühmtes Neon-Schild darf auf jeden Fall bei keinem Las Vegas Besuch fehlen — das „Welcome to Fabulous Las Vegas“ Sign. Ein Erinnerungsfoto vor dem am südlichen Ende des Las Vegas Boulevard gelegenen Zeichen ist ein Muss.
Naturerlebnis vor der Glitzerstadt
Viele Touristen besuchen von Las Vegas aus das etwa 200 Kilometer entfernte Death Valley sowie den Grand Canyon in Arizona. Von Las Vegas aus kann man auch Helikopter-Flüge zum Grand Canyon buchen. Dabei überfliegt man den Hoover Dam, der südöstlich von Las Vegas den Colorado River zum Lake Mead staut. Hier werden beispielweise auch Boot- und Kajak-Touren durch das smaragdgrüne Wasser angeboten. Natur pur — eine Stunde von der Glitzermetropole entfernt.
Die Vergnügungsstadt ist auch Ausgangspunkt für Ausflüge zum nur wenige Kilometer hinter der westlichen Stadtgrenze liegenden Red Rock Canyon oder dem nordöstlich gelegenen, ungefähr 80 Kilometer vom Strip entfernten Valley of Fire sowie die ebenso weit entfernten Wander- und Winterskigebiete in den nordwestlich von Las Vegas gelegenen Spring Mountains um Mount Charleston und den Lee Canyon. Hier befindet sich auf 2600 Metern über dem Meeresspiegel das „Las Vegas Ski and Snowboard Resort“. Seit Mai gibt es in der Wüste von Nevada, südlich von Las Vegas, noch etwas Außergewöhnliches zu bestaunen: Sieben kolossale, bunte Steinformationen ragen dort in die Luft. Die Seven Magic Mountains wurden vom Schweizer Künstler Ugo Rondinone erschaffen und sind für zwei Jahre der Öffentlichkeit zugänglich.
Eines lässt sich mit Bestimmtheit sagen: Was auch immer man in Vegas sucht — man wird es finden. Es gibt dort nichts, was es nicht gibt. Es ist die Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten — der in Beton gegossene amerikanische Traum. Der Traum vom Erfolg und schnellem Geld, den die Casinos verkörpern oder dem Traum vom Liebesglück in einer der vielen Wedding Chapels — mit oder ohne Elvis-Imitator — aufgrund Nevadas unkomplizierter Eheschließungs- und Scheidungsgesetze.
Natürlich sollte man bei einem Las Vegas Besuch auch mal spielen — alles andere würde man bereuen. Schließlich ist man in Vegas! Wer noch nie gespielt hat — kein Problem: Einige Casinos bieten sogar kostenlose Einführungsspiele an. Und: Wer im Casino spielt, bekommt während seine Aufenthaltes seine Getränke gratis.
Las Vegas ist eine Weltbühne, wo sonst hat man Paris, New York, Rom, Venedig, tropische Lagunen und die Pyramiden an einem Ort vereint? Man muss sich auf die Stadt einlassen wollen und eintauchen in diese grandiose Illusion, in der nicht alles Gold ist, was glänzt. Darüber sollte man sich klar sein, ansonsten kann man sich verlieren in dieser faszinierenden Traumwelt jenseits von Zeit und Raum.