Estlands Nummer zwei - Tipps für einen Besuch in Tartu

Tartu (dpa/tmn) - Tartu hat viele Sehenswürdigkeiten, die etwas anders sind. Die älteste Stadt im Baltikum und die zweitgrößte Estlands braucht sich nicht zu verstecken.

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Sieben Tipps für einen Kurzbesuch:

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Das Rathaus:

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Urmas Klaas war zwei Legislaturperioden Abgeordneter im estnischen Parlament. Jetzt hat er einen noch schöneren Arbeitsplatz: Tartu hat ein Rathaus aus dem späten 18. Jahrhundert, das zu den schicksten Gebäuden der Stadt gehört. Um es zum perfekten Hingucker zu machen, ist es auch noch rosa.

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Der Marktplatz:

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Vor dem Rathaus erstreckt sich der Große Markt mit etlichen Restaurants und Cafés. Und was ist das? Umarmen sich da zwei? Genau. Tartus modernes Wahrzeichen ist ein Brunnen mit der Skulptur „Küssende Studenten“, die knutschend unter einem Schirm stehen und nicht voneinander lassen können. Seinen Platz vor dem Rathaus hat das Kunstwerk seit 1998 und gehört inzwischen zu den beliebtesten Fotomotiven der Stadt.

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Die Bogenbrücke:

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Die küssenden Studenten auf dem Großen Platz wirken oft inspirierend, manche Nachahmer übertreiben es aber. So wie das Paar, das 2007 auf die nahe Bogenbrücke kletterte. Das Pärchen beließ es nicht dabei und auch nicht beim Knutschen. Ein Foto der beiden beim Liebesspiel landete prompt in den Medien. Die Aufregung war groß, und die Bogenbrücke ist seitdem noch ein bisschen berühmter.

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Der Pigorow-Park:

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Gleich hinter dem Rathaus liegt ein Park, der nach Nikolai Pigorow benannt und bei Studenten ausgesprochen angesagt ist - vor allem weil es der einzige Platz in Tartu ist, an dem in der Öffentlichkeit Alkohol getrunken werden darf. Das lassen sich viele Studenten nicht zweimal sagen.

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Die Universität:

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Nikolai Pigorow war Chirurg und Anatomieprofessor an der Universität der Stadt. Dessen Hauptgebäude liegt nur drei Minuten zu Fuß entfernt und macht dem Rathaus mit seiner breiten klassizistischen Front samt sechs eindrucksvoller Säulen Konkurrenz. Allerdings ist es nicht rosa, sondern leuchtend weiß und stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert. Innen können die Aula und das Kunstmuseum der Unimit seiner Sammlung antiker Skulpturen besichtigt werden. Und der Karzer oben im dritten Stock. Dort wurden in Zeiten, als harte Strafen noch an der Tagesordnung waren, Studenten eingesperrt, die sich nicht an die Regeln halten wollten.

Das Johannesviertel:

Es ist das älteste Wohnviertel der Stadt. Seinen Namen hat es von der Jaani Kirik, der frühgotischen Johanneskirche aus dem 14. Jahrhundert. Berühmt war die Kirche für ihre vielen Terrakottafiguren: Rund 2000 sollen es gewesen sein, eine gigantische Zahl. Noch immer sind viele davon erhalten, etliche wurden rekonstruiert. Und das obwohl die Kirche im Zweiten Weltkrieg zur Ruine wurde - der jahrelange Wiederaufbau dauerte bis 2005.

Der Antonius-Hof:

Kreative Köpfe waren im Antonius-Hof schon seit dem Mittelalter zu Hause. Handwerker hatten hier ihre Werkstätten. Heute sind dort zum Beispiel Designer, ein Schuhmacher, ein Töpfer und ein Kürschner eingezogen. Auf der Bühne im Innenhof wird im Sommer regelmäßig Theater gespielt, Musik gemacht und gefeiert. Auch das ist typisch für Tartu - wenn es um Kunst und Literatur geht, ist die Stadt Estlands Nummer eins.