Unterwegs in Deutschland: Geschichtsspuren und Familienjodeln
Berlin (dpa/tmn) - Vielerorts locken historische Spuren - ob jene des Wittelsbacher Adelsgeschlechts, der Völkerschlacht von Leipzig oder der Irokesen Nordamerikas. Und am Chiemsee wird derweil der Frühling herbeigejodelt.
Die deutschen Reisetipps der Woche.
Baden-Württemberg erinnert 2013 an die Wittelsbacher
Mehr als 40 Städte in Baden-Württemberg erinnern in diesem Jahr an das Adelsgeschlecht der Wittelsbacher. Höhepunkt des Wittelsbacherjahres soll eine gemeinsame Ausstellung der Länder Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz in Mannheim werden. „Die Wittelsbacher am Rhein. Die Kurpfalz und Europa“ wird im September eröffnet. Ausstellungsorte in Mannheim sind die Reiss-Engelhorn-Museen und das Barockschloss. Auch in Heidelberg, Speyer, Edenkoben und auf Schloss Erbach im Odenwald sind Ausstellungen geplant, teilte die Tourismus- und Marketinggesellschaft von Baden-Württemberg mit.
Feiern zum Jubiläumsjahr der Völkerschlacht
Zum 200. Mal jährt sich die Völkerschlacht bei Leipzig in diesem Jahr. Gleichzeitig wird das Völkerschlachtdenkmal 100 Jahre alt. An die historischen Ereignisse wird mit Konzerten, Gedenktagen, Führungen und Ausstellungen erinnert, teilt Leipzig Tourismus mit. Anlässlich des Doppeljubiläums hat das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig eine Festmusik in Auftrag gegeben, die im Herbst erstmals gespielt werden soll. Im September soll zudem die Ausstellung „Helden nach Maß“ eröffnen. Die Völkerschlacht 1813 gilt als Wendepunkt im Krieg gegen Napoleon. Mehr als 100 000 Menschen sollen bei dem Gefecht ums Leben gekommen sein.
Bundeskunsthalle ist Irokesen auf der Spur
Die Irokesen stehen im Mittelpunkt einer neuen Ausstellung in der Bundeskunsthalle in Bonn. Vom 22. März an zeigt das Haus unter dem Titel „Auf den Spuren der Irokesen“ Leihgaben aus den USA, Kanada sowie zahlreichen Museen in Europa. Anhand von historischen Gemälden und Gegenwartskunst erzählt die Ausstellung die wechselvolle Geschichte der amerikanischen Indianervölker, teilt Tourismus NRW mit. Auf dem Museumsplatz entsteht gleichzeitig ein typisches irokesisches Langhaus aus Baumrinde. Die Ausstellung ist bis zum 4. August zu sehen. Tel.: 0228/917 10.
Politik und Archäologie des Nationalsozialismus in Bremen
Die Verflechtung von NS-Regime und Archäologen zeigt das Bremer Focke-Museum in einer neuen Ausstellung. „Graben für Germanien. Archäologie unterm Hakenkreuz“ ist vom 10. März bis 8. September zu sehen, teilt die Bremer Touristik-Zentrale mit. Auf 800 Quadratmetern präsentiert das Museum 750 Exponate. Im Nationalsozialismus wurde versucht, mit Hilfe der Archäologie die vermeintliche Existenz einer frühen germanischen Hochkultur zu beweisen. Tel.: 0421/308 00 10
Mainau lockt Besucher ins Reich von Feen und Zauberern
„Verwunschen und verzaubert“ will sich die Blumeninsel Mainau im Jahr 2013 präsentieren. Im Rahmen des Jahresmottos würden Geheimnisse und Besonderheiten der Natur thematisiert, sagte Sprecher Florian Heitzmann. In Themengärten rücken die Mainau-Gärtner 2013 Pflanzen in den Fokus, die in Hexen- und Zauberergeschichten Verwendung finden. Mystisch mutet etwa ein Hexengarten an mit giftigen Nachtschattengewächsen wie der Alraune oder dem Schwarzen Bilsenkraut. Im Frühjahr soll zudem der neue Erlebniswald auf dem Festland eröffnet werden. Auf einer Fläche von 1,8 Hektar sollen ein Sinnespfad, ein Rundweg, Baumhäuser und verschiedene Kletterparcours fertiggestellt werden.
Neues Museumsquartier in Lübeck
Das Lübecker St. Annen Museum und die Kunsthalle St. Annen verschmelzen zum neuen Museumsquartier St. Annen. Beide Museen wurden umgebaut und zeigen den Besuchern die Geschichte Lübecks vom Mittelalter bis in die Gegenwart, teilt die Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein mit. Das neue Museumsquartier ist unterteilt in die Bereiche Klosterarchitektur, Lübecker Kulturgeschichte und zeitgenössische Kunst. In einer Zeitschleuse entdecken Besucher die Themen des Quartiers interaktiv und multimedial. Das Kindermuseum zeigt auf fast 200 Quadratmetern eine Spielzeugsammlung. Tel.: 0451/122 41 37
Sturm und Drang im Kasten - Theater zeigt Schiller-Krimi
Intrigen, Liebe, Verbrechen - Friedrich Schiller wusste genau, welcher Stoff beim Publikum ankommt. Den alten Plot zeigt die Württembergische Landesbühne vor modernem Publikum. Am 22. Februar führen die Schauspieler in der Stadthalle Kasten in Feuchtwangen Schillers Drama „Kabale und Liebe“ auf. Das teilt Franken-Tourismus mit. Das 1784 uraufgeführte Stück handelt von einem bürgerlichen Mädchen, das einen Adeligen liebt. Tel.: 09852/904 44
Jodelkurs für Familien in der Region Chiemsee
In der Region Chiemsee gibt es ab April ein neues Kursangebot: Familienjodeln. Während einer gemeinsamen Wanderung lernen die großen und kleinen Teilnehmer mehrere traditionelle Jodler. Übungen zu Haltung, Atmung und Tonbildung ergänzen laut Chiemsee-Alpenland Tourismus das Programm. Bei ungünstiger Witterung wird die Wanderung verkürzt, das Jodeln findet dann in einem Berggasthof statt. Der Kurs kostet 39 Euro für Erwachsene, Kinder bis 17 Jahre sind in Begleitung eines Elternteils kostenlos. Die Kurse gibt es von April bis Oktober an jedem ersten Samstag und jeden dritten Sonntag im Monat. Sie dauern jeweils von 14.00 bis 18.00 Uhr. Tel.: 08051/96 55 50