Thailand will Einreisesteuer für Touristen einführen

Bangkok (dpa/tmn) - Urlauber, die nach Thailand reisen, sollen bereits bei ihrer Ankunft zur Kasse gebeten werden. Die thailändische Regierung hat eine Abgabe beschlossen, um versäumte Zahlungen der Urlaubsgäste auszugleichen.

Die Regierung in Thailand möchte, dass ausländische Touristen in Zukunft für die Einreise 500 Baht (rund 12 Euro) zahlen. Mit den Einnahmen sollen unbezahlte Rechnungen für medizinische Behandlungen von Touristen beglichen werden, sagte Charnvit Phrathep, ein hoher Beamter im Gesundheitsministerium. Die Einreisesteuer soll ab dem 1. Januar 2014 fällig werden.

„Ausländische Touristen werden in Thailand krank oder haben Unfälle, kommen ins Krankenhaus und können dann oft ihre Behandlungskosten nicht bezahlen, daher diese Maßnahme“, sagte Charnvit. Nach Schätzungen des Gesundheitsministeriums bleibt das beliebte Urlaubsland jedes Jahr auf unbezahlten Krankenhausrechnungen von umgerechnet 16,5 Millionen Euro sitzen.

Die 500-Baht-Abgabe soll nur für Ankünfte an thailändischen Flughäfen gelten. Touristen die auf dem Landweg einreisen, sollen 30 Baht pro Aufenthaltstag in Thailand bezahlen.

Die meisten Touristen aus westlichen Ländern hätten zwar eine Krankenversicherung, doch auch sie würden von der Abgabe profitieren, so Chavit. „Langfristig wird es die Tourismusindustrie verbessern. Wir glauben, dass sich die meisten Ausländer die 500 Baht leisten können.“ Außerdem würden Krankenhäuser dann weniger Bedenken haben, Touristen zu behandeln. Vertreter der Tourismusindustrie fürchten jedoch langfristig negative Auswirkungen.

Gesundheitsminister Prandit Sintavanarong hatte die neue Abgabe am Wochenende in einem Interview mit der Tageszeitung „Bangkok Post“ angekündigt. Die Regelung könne helfen, die „Qualität“ der Touristen anzuheben, so der Minister. Im vergangenen Jahr reisten 22 Millionen Touristen nach Thailand. Für 2013 werden 26 Millionen Besucher erwartet.

Erst im August hatte die Regierung angekündigt, ausländische Touristen zu verpflichten, vor der Ankunft eine Reisekrankenversicherung abzuschließen. Ob diese Pläne nun vom Tisch sind, wurde nicht bekannt.

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