Vor Reisen nach Ostfrankreich gegen Masern impfen
Köln (dpa/tmn) - Urlauber sollten sich vor einer Reise in die Region Rhône-Alpes in Ostfrankreich oder in den angrenzenden Kanton Genf in der Schweiz gegen Masern impfen lassen. Das rät der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Köln.
In der Region Rhône-Alpes seien seit Ende 2010 mehr als 2000 Menschen an Masern erkrankt, warnt der Verband. Im Kanton Genf wurden bisher 29 Fälle gezählt. Dort sei der Großteil der Erkrankten ungeimpfte Erwachsene.
Masern seien hoch ansteckend und würden durch Tröpfchen in der Luft und direkten Kontakt übertragen, erklärt Martin Terhardt, Impfexperte des BVKJ aus Ratingen. In einem Raum mit 100 ungeschützten Personen und einem Überträger würden sich 99 Menschen mit Masern infizieren.
Die Bezeichnung „Kinderkrankheit“ habe ihren Grund in dieser hohen Infektionsrate - und nichts mit der Schwere der Krankheit zu tun, warnt der Verband. Masern könnten zur Entzündung von Lunge, Augen oder Gehirn führen und schlimmstenfalls tödlich enden. Je älter Patienten sind, desto häufiger treten Komplikationen auf.
Am gefährlichsten seien Masern für Säuglinge. Eine Infektion führe häufig zur chronischen Masern-Gehirnentzündung. Deshalb sollten Eltern sich unbedingt gegen Masern impfen lassen, rät Terhardt. Besonders bei den jungen Erwachsenen ab dem Jahrgang 1970 klaffe in Deutschland eine Impflücke. Für diese Personen wird eine einmalige Impfung mit einem kombinierten Impfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln empfohlen.