Erleben Sie den Rausch der Farben
Erleben Sie im Museum Folkwang in Essen die Sonderausstellung „Im Farbenrausch“. Die WZ und ViadellArte bringen Sie am 22. oder 29. November hin.
Essen. Die Ausstellung „Im Farbenrausch“ behandelt eines der spannendsten Kapitel der Kunst des frühen 20. Jahrhunderts. Erstmals werden die „Fauves“, die sogenannten Wilden der französischen Kunst wie Henri Matisse, André Derain und der Norweger Edvard Munch und die jungen deutschen und russischen Expressionisten wie Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Wassily Kandinsky, Gabriele Münter und Franz Marc einander gegenüber gestellt — und Sie können dabei sein. Die WZ und ViadellArte nimmt Sie mit auf diese Tagesreise nach Essen.
All diese Künstler ließen den Bildraum aus dem kraftvollen Zusammenwirken der Farben entstehen — für den Betrachter im wahrsten Sinne ein Farbenrausch.
Mit der Ausstellung und mit dem begleitenden Katalog „Im Farbenrausch“ zeichnet das Museum Folkwang den Wandel des Malstils in Frankreich und etwas zeitversetzt in Deutschland zwischen 1905 und 1911 nach. Das Augenmerk richtet sich dabei auf den neuartigen Umgang mit der Farbe und dessen Folgen: wie sie sich zunehmend von ihrer naturabbildenden Funktion löst, der Linie als Gestaltungselement übergeordnet und zum Ausdrucksträger inneren Erlebens wird. In der direkten Gegenüberstellung ausgewählter Werke wird deutlich, wie nahe sich die hier vertretenen Künstler in der Bildauffassung waren, aber auch wie unterschiedlich ihre Herangehensweise war. Die Fauves definierten das Verhältnis zwischen Natur und Kunst komplett neu. Sie lehnten das Festhalten der flüchtigen Erscheinung des Motivs, wie bei den Impressionisten, ab und strebten stattdessen nach dem beständigen Charakter der Dinge.
In der Wahl ihrer Motive blieben die Künstler zwar den traditionellen Gattungen verpflichtet, sie befreiten sie jedoch von den akademischen Konventionen. So begegnen wir bei Braque, Derain, Matisse, Manguin und Vlaminck vorwiegend Landschaften, Ansichten von Collioure, Chatou oder L’Estaque, bei van Dongen vermehrt Porträts und zahlreiche Aktdarstellungen; Matisse und Vlaminck malten an Farben und Gegenständen beinahe überbordende Stillleben; das klassische Thema des Aktes in der Landschaft wurde von Matisse radikal erneuert.